1. "Die Belegschaft wird zweigeteilt"

    Schaumburger Wochenblatt im Gespräch mit Aysun Tutkunkardes von ver.di

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    LANDKREIS (wa). Die Personalzusammenführung aus drei Krankenhäusern im neuen Gesamtklinikum Schaumburg ist noch nicht geklärt. Das Schaumburger Wochenblatt hat mit Aysun Tutkunkardes, Gewerkschaftssekretärin ver.di Bezirk Hannover/Leine-Weser gesprochen.

    Laut Tutkunkardes werden die derzeit noch beim Landkreis angestellten Mitarbeiter in Rinteln und Stadthagen, ihren Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) behalten. Agaplesion wird sich die Arbeitnehmer dauerhaft vom Landkreis "leihen". Alle diakonisch betriebenen Krankenhäuser zahlen nach den AVR-K, den Arbeitsvertragsrichtlinien der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen. Sie bilden die Grundlage der Arbeitsverhältnisse im Krankenhaus Bethel. "Dass die MitarbeiterInnen auch weiterhin nach TVöD bezahlt werden, ist gut so", sagt die ver.di-Gewerkschaftssekretärin. Allerdings gibt es doch einen schwerwiegenden Unterschied: Während junge Menschen mit den AVR-K besser verdienen als Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst, ist bei langjährigen MitarbeiterInnen wesentlicher früher kein Erfahrungsaufstieg mehr möglich. "Über das Arbeitsleben gesehen verdienen die Kolleginnen und Kollegen in Bückeburg weniger", informiert Tutkunkardes. Somit werde die Belegschaft zweigeteilt.

    "Ich denke, es ist falsch die öffentliche Gesundheitsversorgung in private Hände zu geben", sagt Aysun Tutkunkardes. Vor allem dann, wenn der private Träger auch noch kirchlich orientiert ist. Die Auswahl fehle. Den Standort in der Feldmark Vehlen, einem Ortsteil von Obernkirchen hält Tutkunkardes ebenso für sehr widersinnig. "Die Menschen werden ja immer älter und sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, egal ob nun der Patient selbst oder die Angehörigen, die zu Besuch kommen", sagt die ver.di-Sprecherin. Außerdem ist sie der Meinung, dass der Landkreis mit zwei Krankenhäusern weiterhin besser aufgestellt wäre. Foto: wa

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