1. "Ingo, mein Schatz" geht, Heinrich Iglseder kommt

    33. Rodenberger Herrenrunde kürt neuen Kohlkönig / 110 Kilogramm Grünkohl und 170 Bregenwürste aufgetischt

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    RODENBERG (jl). "Ja, mein Schatz!" – Ein Ausruf, der dem scheidenden Rodenberger Kohlkönig Ingo Gerland das noch fehlende schmückende Beiwerk im Namen beschert hat. Getreu der Tradition hielt er während der Herrenrunde des Rodenberger Schützenclubs am vergangenen Sonnabend vor rund 135 Männern seine "Abschiedsrede" als Kohlkönig.

    In dieser berichtete er, spitzzüngig in Richtung der Stadtverwaltung, von der Suche nach einer geeigneten Anbaufläche für den königlichen Kohl. Diese endete allerdings mit der Einsicht, dass jede freie Fläche in einen Parkplatz umgewandelt wird. Und woran er alles denken musste – Aber Gott sei Dank half ihm seine Frau, indem sie ihm ständig Fragen stellte. Seine Antwort – bis auf eine verneinende Ausnahme: "Ja, mein Schatz!" Für den Zeremonienmeister Heiko Katurbe stand damit schnell fest, dass es nur einen Namen für Gerland geben kann: "So oft wie du heute Abend ‚Schatz‘ gesagt hast, habe ich es in den letzten 25 Jahren nicht zu meiner Frau gesagt", bekannte er lachend und taufte den scheidenden Kohlkönig "Ingo, mein Schatz".

    Zum 33. Mal pflegten die Männer die Rodenberger Tradition der Herrenrunde in ihren "heiligen Hallen", im Schützenhaus. Mehr als ein Dutzend Helferinnen schleppte das üppige Mahl an die Tische. Dafür hatten die Damen zuvor 110 Kilogramm Grünkohl mit Zwiebeln und Fleisch, 170 Ringe Bregenwurst und 60 Kilogramm Kartoffeln gekocht. Unentwegt flitzten sie zwischen der Küche und den Gästen her. Die letzten hungrigen Männer bedient, konnten sie am ersten Tisch bereits wieder abräumen – stets charmant und mit einem Lächeln auf den Lippen. "Wenn es euch gut geht, geht es uns hinter der Theke auch gut", hatte die SC-Chefin Andrea Pietzonka "ihren" Männern zuvor zugerufen. Und dazu gehörte natürlich, dass sich alle das deftige Mahl ordentlich schmecken ließen – fast alle. Denn zwei zogen mit Stift und Block durch die Reihen und nahmen das Geschick der Essenden mit Messer und Gabel genau unter die Lupe. Wer es auf die Liste schaffte, sah sich um Mitternacht in der Mitte des Saales wieder. Zum berühmt-berüchtigten Wettessen, der Entscheidungsfindung über die neue Majestät, traten Marc Funke, Horst Tegtmeier, Wolfgang Berger und Heinrich Iglseder an. Letzterer verputzte seine Bregenwurst am schnellsten und sicherte sich damit den Titel des neuen Rodenberger Kohlkönigs. Während hochprozentige Stimmungsmacher das erste Attribut der feucht-fröhlichen Atmosphäre lieferten, sorgten die Schaumburger Musikanten für das zweite. Foto: jl

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