FEGGENDORF (al). Er fehlte bei keinem lokalen Großereignis, begleitete zahllose Brautpaare zum Traualtar und dokumentierte unermüdlich dörfliche Veränderungen. Nun legte ihm der Tod die Filmkamera aus der Hand: Der Feggendorfer Adolf Dittrich ist im Alter von 79 Jahren gestorben.
Von seiner schweren Krankheit war er bereits vor einigen Wochen gezeichnet, als ihm der Flecken Lauenau für sein ehrenamtliches Engagement auszeichnete. Dabei hatte der kleine Mann mit den lebhaft blitzenden Augen nie eine besondere Funktion im Deister-Sportclub (DSC) seines Heimatortes besessen: "Er gehörte zu denen, die einfach da waren und anpackten", trauert Vorsitzender Wilhelm Keese und erinnert an die großartige Hilfe beim Bau von Sportheim und Tennisplätzen.
Doch weitaus bekannter war der gelernte Polsterer und spätere Schachtmeister durch sein fotografisches und filmisches Talent. Fast 50 Jahre war er in seiner Freizeit mit der Kamera unterwegs. Entdeckt hatte ihn übrigens eine professionelle Lauenauer Fotografin, als der junge Mann ihr seine ersten Arbeiten zum Entwickeln gab. Bald schickte sie ihn zu ersten Terminen.
Daraus ist eine Freizeitbeschäftigung geworden, die Adolf Dittrich nach eigenem Bekunden "wohl in alle Schaumburger Kirchen" brachte, ihn aus Kleinflugzeugen und Heißluftballons filmen ließen oder ihn zum Chronisten von Vereinsfesten und Ortsjubiläen machten.
Schon vor Jahren war der Vater zweier Kinder einmal schwer erkrankt und glaubte sich danach wieder völlig gesund. Doch im vergangenen Frühherbst verlangte das heimtückische Leiden seinen Tribut.
Auf Wunsch der Familie wird der Verstorbene in aller Stille beigesetzt. Sein Wirken aber setzt sich weit über das irdische Ende hinaus fort – als wertvolle Dokumente der Zeitgeschichte zwischen den sechziger Jahren und 2013. Foto: al
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So kannten ihn die Menschen in der Region: Adolf Dittrich.