1. Sparkassen-Agrarforum blickt über den Tellerrand

    Professor Harald von Witzke spricht über Wert der modernen Landwirtschaft

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    Referent war ein ausgewiesener Spezialist in Sachen "moderne Landwirtschaft": Harald von Witzke, Professor an der Humboldt-Universität Berlin. Sein Fazit: Mit Innovation und Produktivitätswachstum können sich Deutschland, die EU und die Welt mehr von allem leisten: mehr Nahrung, mehr Futtermittel, mehr Bioenergie, mehr Klimaschutz, mehr Biodiversität und mehr natürliche Lebensräume. Sparkassen-Vorstand Stefan Nottmeier betonte in seiner Begrüßung die Verbundenheit zu allen heimischen Betrieben, unter denen die Landwirtschaft einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor darstellt. "Als regionales Kreditinstitut machen wir unsere Geschäfte mit Privatkunden und Firmen hier in der Region. Wir sind weder an irgendwelchen Investmentgeschäften beteiligt, noch auf irgendwelchen Kapitalmärkten unterwegs und deshalb ist uns die Nähe zu den Menschen, die hier in Schaumburg leben und arbeiten, besonders wichtig.”

    Harald von Witzke schaute zunächst auf die Entwicklung der Weltbevölkerung und des Nahrungsmittelangebotes in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten. Das Ziel der Vereinten Nationen, die Zahl der mangelernährten Menschen zwischen 1995 und 2015 um die Hälfte zu reduzieren, war und ist nicht mehr erreichbar. Das Nahrungsmittelangebot kann im 21. Jahrhundert mit dem Wachstum der Weltbevölkerung, insbesondere in den Schwellenländern, nicht mehr mithalten. Eine ausreichende Produktion von Nahrungsmitteln wird mittlerweile zum politischen Problem, drohende Unruhen sind nicht mehr ausgeschlossen. Mit dem Wunsch nach steigender Nahrungsqualität wuchs der Wunsch nach dem Schutz der natürlichen Ressourcen und der Umwelt. Die wachsende Produktion von Nicht-Nahrungsmitteln wie Bioenergie, Baumwolle, Zierpflanzen oder Kautschuk verschärften das Problem. Insbesondere in der EU schrumpften dazu die landwirtschaftlichen Nutzflächen, die EU wurde vom Netto-Exporteur von Nahrungsmitteln zum weltgrößten Netto-Importeur.

    Den Schlüssel zur Verringerung von Hunger und Mangelernährung und des Klimawandels, sowie zur Erhaltung von natürlichen Lebensräumen und Biodiversität sieht von Witzke in der Prdouktivitätssteigerung in der Agrarwirtschaft. "Nachdem die Landwirtschaft mehr als ein Jahrhundert ein schrumpfendes Gewerbe war, wird sie jetzt - auch auf Grund der Preissteigerungen an den Weltagrarmärkten - wieder zu einem prosperierenden Wirtschaftszeig”, machte Witzke den Gästen begründete Hoffnung für ihre wirtschaftliche Zukunft.

    Dem Vortrag des Professors schloss sich eine lebhafte Diskussion an, in der insbesondere der Politik hohe Verantwortung für die Schaffung der entsprechenden Rahmendingungen zugewiesen wurde. Foto: privat

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