LAUENAU (al). Der Lauenauer Pastor Dieter Meimbresse hat sich in einem Sonntagsgottesdienst mit dem Problem der totalen Überwachung durch Geheimdienste beschäftigt. Das brisante Thema stieß auf deutliches Interesse der Gläubigen: Es kam zu einer lebhaften Diskussion.
Meimbresse nahm Bezug auf einen Protestaufruf des bekannten Theologen Friedrich Schorlemmer. Dieser hatte mit anderen prominenten Persönlichkeiten unter anderem formuliert: "Was wir durch Edward Snowden heute über die technischen Möglichkeiten und den Umfang der Überwachung durch die NSA, über deren Zusammenarbeit mit dem BND und anderen Geheimdiensten wissen, zeugt von einer völlig neuen Qualität globaler Kontrolle.
Wir sind entsetzt, wie weitgehend sich die führenden Politiker unseres Landes mit dem Verlust wesentlicher bürgerlicher Grundrechte der gesamten Bevölkerung abgefunden haben."
Der Lauenauer Seelsorger suchte einen Vergleich zwischen der Spionage der Nachrichtendienste und der Intimität zu Gott und zitierte aus dem Psalm 139: "Herr, du erforschest mich und kennest mich. … Du verstehst meine Gedanken von ferne." Doch dies sei eine andere Dimension als "das weltweite Abfischen des nahezu gesamten elektronischen Datenverkehrs": Geheimdienste würden keine Geheimnisse akzeptieren oder Privatsphären respektieren. Gott hingegen biete Geborgenheit, stelle mitunter durch das Gewissen "unbequeme Fragen", aber er begleite und sei näher "als ich mir selbst sein kann".
Text- und Liedbeispiele ergänzten Meimbresses Gedanken, die ihn nach eigenen Angaben durch einen Rundfunkbeitrag angeregt hatten. Zudem sorgten Christina Ziegler am E-Piano und Hartmut Grün an der Trompete für musikalische Intermezzos.
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