1. Wenn persönliche Probleme im Weg stehen hilft "INGA"

    Projekt der Agentur für Arbeit zieht Bilanz / Ganzheitliche Betreuung für eine Rückkehr in die Arbeitswelt

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    Hinter INGA ("Interne ganzheitliche Integrationsleistung") steht eine intensivere Betreuung und Beratung, als es in der allgemeinen Arbeitsvermittlung möglich ist. Das Angebot richtet sich an Arbeitssuchende mit Anspruch auf Arbeitslosengeld I denen "komplexe Profillagen" – oder einfacher gesagt persönliche Probleme – im Weg stehen. Oftmals sind es Brüche im Lebenslauf, Schulden, Probleme mit Drogen oder manchmal ist es einfach die fehlende Mobilität. Doch auch die arbeitslose alleinerziehende Mutter, die nicht weiß, wie sie Jobsuche, Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut bekommen soll, gehört zur Zielgruppe. "Es gibt auch Kunden, die haben seit Jahrzehnten keine Bewerbung mehr schreiben müssen, die wissen gar nicht mehr, wie das geht", verdeutlicht Integrationsberater Ralf Sauer. Drei Berater in Stadthagen sowie eine Beraterin in Rinteln helfen beim Schreiben von Bewerbungen, bei der Entwicklung von beruflichen Perspektiven und geben Unterstützung bei der Lösung von privaten Problemen. Nicht alles kann in der Agentur geregelt werden, häufig hilft es den Betroffenen, ihnen Anlaufpunkte zu geben und Kontakt zu Beratungsstellen herzustellen. Jeder Berater ist für seine Kunden persönlich erreichbar und kann mehr Zeit einbringen, als es bei der allgemeinen Arbeitsvermittlung möglich ist. Ein Berater kümmert sich hier um 65 Fälle, normal sind in der Arbeitsvermittlung 300. Durch enge Kontakte zu Arbeitgebern kann ein potentieller Kandidat auch mal im Vorfeld vorgestellt werden. "Unsere Kunden sollen dieselbe Chance bekommen, wie jeder andere auch", sagt Jörn Malsch vom INGA-Team. Für die Projektteilnehmer steht ein eigener PC-Raum zur Verfügung, in dem sie sich um ihre Bewerbungen kümmern können, aber auch E-Learning-Kurse absolvieren können.

    Ob Unterstützungsbedarf vorliegt, stellen die Mitarbeiter der allgemeinen Arbeitsvermittlung fest. Die Teilnahme an dem Projekt ist freiwillig, die Resonanz überaus positiv. Die Kunden sind sehr zufrieden und hochdankbar, berichten die Berater, die in ihren Gesprächen auf Nähe und Vertrauen setzen. Seit Beginn des Projektes haben in Stadthagen und Rinteln insgesamt 520 Menschen an dem Projekt teilgenommen, im gesamten Agenturbezirk waren es 1200. Rund 85 Prozent der Teilnehmer konnte zurück in Arbeit gebracht werden, die Zeit der Arbeitslosigkeit wurde von 300 auf 200 Tage reduziert. Das Projekt der Agentur ist bis zum 31. März 2015 befristet. "Ich bin sehr optimistisch, dass es auf Dauer bleibt", blickt Teamleiter Jörg Lücking

    voraus. Foto: mh

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