1. "Fürstlicher" Abschied für Hausmeister Rudolf Krome Finanzamt verabschiedet "Fürst Rudi" in den Ruhestand

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (em). Fast 30 Jahre lang hatte er den "Finanzfürsten" im Stadthäger Schloss in aller Herrgottsfrühe um kurz nach 5 Uhr die Türen aufgeschlossen und an kalten Wintertagen dazu die Heizung kontrolliert und den Schnee auf den Zugängen geräumt. Zum Abschied spielte der altgediente Hausmeister des Finanzamtes, Rudolf Krome, selbst den "Fürsten", staffierte sich entsprechend aus und ließ sich den wartenden Kollegen im Schloss-Innenhof in einer prächtigen Kutsche vorfahren.

    Im rasenden Galopp drehte das Gespann, von seinen Wiedensahler Freunden Jürgen Rode und Christian Deterding gelenkt, eine Runde nach der anderen, und "Fürst Rudi" warf schokoladige "Goldtaler" unters Volk. Zudem bat er Geschäftsstellenleiterin Beate Tretekow und die beiden letzten der vier ehemaligen Amtsvorsteher, die er "überlebt" hatte, Jürgen Siegmann und Dr. Jörg-Uwe Witte, mit auf den "Bock". Die fanden sichtlich Gefallen an dieser Inszenierung.

    An der hatte es Krome, wie er beim anschließenden Empfang im Treppenhaus des ehrwürdigen Gemäuers bekannte, besonders gefallen, wie sich die Finanzbeamten, die sonst den Leuten "mit einem Bleistiftstrich am Schreibtisch" das Geld abnehmen, nach dem "Dukaten bücken mussten!"

    Zugleich erinnerte der gelernte Tischler augenzwinkernd an seinen Wechsel 1984 von einem Fertighaus-Hersteller ins Finanzamt, wo er sich "an einen völlig neuen Arbeitsstil" hätte gewöhnen müssen.

    Beate Tretekow ließ die drei Jahrzehnte des neuen Ruheständlers, in dem sich das Personal von knapp 300 auf 220 reduziert habe, Revue passieren. Sie sprach die zahlreichen nicht immer unproblematischen Renovierungen am und im Schloss an, lobte besonders Kromes Engagement beim Rasenmähen in der umgebenden Parkanlage und erinnerte an den Einzug von Computern und EDV in das fast 500 Jahre alte Gebäude. Die Verkabelung sei nicht immer einfach gewesen. Mit musikalischen Einlagen und auf Krome zugeschnittenen neuen Liedtexten ließen Finanzamtsmitarbeiter diesen Abschiedsempfang zu einem kurzweiligen Schlusspunkt seines Arbeitslebens werden. Und immer wieder wurde deutlich: Mit seinem stets offenen Ohr und seiner hilfsbereiten und gute Laune versprühenden Art habe der Nachbar des Wiedensahler Wilhelm-Busch-Geburtshauses dem Arbeitsklima gut getan. Kromes Nachfolger werde sich daran messen lassen müssen. Foto: privat

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an