LINDHORST (bt). Der Schützenverein Lindhorst hat in den letzten Jahren in schweren Wassern manövriert und drohte darin unterzugehen. Die Rettung aus finanzieller Not bei sinkenden Mitgliederzahlen scheint aber zu gelingen, verkündete der Vorsitzende Hans-Jürgen Siegmund auf der Jahreshauptversammlung im vereinseigenen Schützenhaus.
Nach den Worten Siegmunds ist der Verein trotz immenser Altlasten "auf dem Weg der Gesundung". Erst im März des vergangenen Jahres durften die Grünröcke wieder den Schießbetrieb aufnehmen. Der erfahrene Vorsitzende und frühere Chef des Kreisschützenverbandes Nesselblatt versicherte seinen Zuhörern, "solange wir ein Licht am Horizont sehen, werden in unseren Bemühungen nicht nachlassen, das Bestmögliche für den Verein zu tun".
Unter den Zuhörern lauschten der 2. Vorsitzende des Kreisverbandes, Hans-Georg Warwel, und Lindhorsts stellvertretender Bürgermeister Heinz-Dieter Lauenstein den Ausführungen Siegmunds. Probleme sieht der Schützenchef noch immer in der mangelnden Beteiligung zahlreicher Mitglieder an Vereinsaktivitäten. Problematisch stelle sich weiterhin die finanzielle Situation dar. Festen jährlichen Kosten in Höhe von rund 4.200 Euro stünden lediglich Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 2.700 Euro gegenüber. Zudem ächze der Verein unter Altlasten, die jährlich bis 2015 mit etwa 1.000 Euro zu Buche schlügen. Die Lösung für den Schützenchef: "Den Fehlbetrag müssen wir über Nebeneinnahmen erwirtschaften". Schatzmeister Burkhard Lindner stieß in das gleiche Horn: "Zusätzliche Feiern sind für den Verein lebenswichtig." Als weitere Aktivitäten neben dem Schießsport bietet der Verein seinen Mitgliedern unter anderem ein Ostereierschießen, das Königsschießen oder ein deftiges, beim letzten Mal sehr gut besuchtes Grünkohlessen an. Allein mehr als 2.000 Euro konnte der Kassenwart als Einnahmen aus dem Tresengeschäft verbuchen. Über 600 Euro sind zudem als Spenden bei ihm eingegangen.
Sorgen bereiten dem Vorstand fehlende ausgebildete Sportleiter mit gültiger Lizenz für den Bereich Trainer C-Leistungssport. Siegmunds Zertifikat läuft dieses Jahr. Auch müssen verstärkt Mitglieder in Erster Hilfe fortgebildet werden.
Heinz-Dieter Lauenstein freute sich in seinem Grußwort an die Versammlung darüber, "dass dieser Traditionsverein wieder positive Schlagzeilen macht". Er verband seine Anmerkung mit einem Lob für Siegmund, "dem dies zu verdanken ist".
Siegmund wurde bei den Vorstandswahlen einstimmig in seinem Amt bestätigt. Petra Oppermann übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden, Sabine Uelsekopf das der 1. Schriftführerin von Maria Schlesner, die als Jugendleiterin weitermacht. Zum 1. Sportleiter wählte die Versammlung Ernst Busche als Nachfolger von Helmut Jürgens. Wilhelm Struckmeier übt die Funktion des 2. Sportleiters aus. Wiederwahl hieß es für Damenleiterin Ilse Kunze. Sie wurde zudem für ihre 40-jährige Mitgliedschaft im Verein mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Geehrt wurden ebenfalls mit Ehrennadel und Urkunde Irmgard und Karl-Ernst Börke, die gleichfalls seit vier Jahrzehnten Mitglied sind.
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