1. 15 Jahre zwischen Konfliktparteien vermittelt

    Stadt und Gericht verabschieden den Obernkirchener Schiedsmann / Andrea Mannz tritt die Nachfolge an

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    OBERNKIRCHEN (bb). Im Rahmen einer Feierstunde im Obernkirchener Feuerwehrhaus haben Vertreter der Stadt und der Justiz den Schiedsmann Friedrich Endorf offiziell verabschiedet und seine Nachfolgerin Andrea Mannz vorgestellt. 15 Jahre hatte sich Friedrich Endorf dafür eingesetzt, Streitparteien zu einer Einigung zu bewegen und so ein Gerichtsverfahren zu umgehen. Bürgermeister Oliver Schäfer hielt in seiner Rede fest, dass das Schiedsamt eine wichtige Funktion ausübe. Dies wolle die Stadt auch durch eine Verabschiedung im feierlichen Rahmen unterstreichen. Stets sei spürbar gewesen, dass für Friedrich Endorf die Arbeit als Schiedsmann eine Herzensangelegenheit gewesen sei. Häufig sei es um die Vermittlung bei Nachbarschaftsstreitigkeiten gegangen, so Schäfer. Was früher kurzerhand über den Gartenzaun geregelt worden sei, würde heute oft zum Rechtsstreit führen. "Soll er doch klagen, wenn er eine Rechtsschutz-Versicherung hat", sei häufig die Grundeinstellung. Mit viel Fingerspitzengefühl habe sich Endorf bei der Schlichtung bemüht, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen und zu einer außergerichtlichen Einigung zu kommen.

    Zehn Jahre habe Friedrich Endorf mit seiner Stellvertreterin Andrea Mannz gewinnbringend zusammengearbeitet. So sei es erfreulich, dass Andrea Mannz nachrücke und neue Schiedsfrau Obernkirchens werde. Als Stellvertreter wird sie Thorsten Böcker unterstützen.

    Armin Böhm, Direktor des Amtsgerichts Bückeburg, zeichnete Friedrich Endorf mit einer Dankesurkunde der Justizverwaltung des Landes Niedersachsen aus. Zu Unrecht führe das Schiedsamt vielerorts ein Schattendasein, so Böhm. Immerhin komme das Schiedsverfahren in vielen Fällen zu einer schnelleren und kostengünstigeren Lösung als der Gerichtsprozess. Dazu diene es in besonderer Weise dem Rechtsfrieden. Schließlich führe es zu einer Einigung und lasse nicht eine Partei als die unterlegene zurück. Viele Unstimmigkeiten seien einfach aus der Welt zu schaffen, wenn die Konfliktparteien ins Gespräch kämen, statt nur in Textform zu kommunizieren. Die hohe Erfolgsquote bei den Schiedsverfahren in Oberkirchen sei dem Einsatz der ehrenamtlichen Schiedsleute zu verdanken.Foto: bb

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