1. Traditionelle alevitische Klänge in der Festhalle

    Benefizkonzert des "Alevitischen Kulturzentrums Schaumburg" zur Finanzierung und Einrichtung des neuen Zentrums

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    STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Die Mitglieder des Vereins "Alevitisches Kulturzentrum Schaumburg" haben ein großes Benefizkonzert in der Stadthäger Festhalle ausgerichtet. Eine Reihe von Gruppen spielte traditionelle Stücke. Die Einnahmen der Veranstaltung dienen der Unterstützung des Bauprojektes in der Herminenstraße. Dort richtet sich der Verein ein neues Kulturzentrum ein.

    "Heute wird uns die Sprache keine Probleme bereiten, denn die Sprache der Musik verstehen alle", so Yildiz Yildirim, die Vorsitzende des Vereins "Alevitisches Kulturzentrum Schaumburg", in ihrer Rede zu Beginn der Veranstaltung. Neben dem musikalischen Erlebnis diene das Konzert auch der finanziellen Unterstützung der alevitischen Gemeinde im Landkreis. Die Einnahmen würden für die Vollendung des Kulturzentrums in Stadthagen dringend benötigt.

    Der Stadthäger Bürgermeister Bernd Hellmann sprach in seinem Grußwort Anerkennung für den Mut, das große Engagement und den Durchhaltewillen aus, den die alevitische Gemeinschaft für das Projekt aufbringe. Die Mitglieder des Kulturvereins hätten einen zeitgemäßen und modernen Treffpunkt auch zum Empfang externer Gäste angestrebt. Politik und Verwaltung Stadthagens würden das Projekt unterstützen, indem sie das Grundstück zu einem "sehr angemessenen Preis" zur Verfügung gestellt hätten. Das Wirken der alevitischen Gemeinde stelle eine Bereicherung für Stadthagen und den Landkreis dar, so Hellmann.

    Das rund vierstündige Konzert bestritten Musiker und Gruppen wie Ozan Ali Riza, die Gruppe Celikler und Muharrem Temiz. Ausschnitte des Konzertes wurden für den alevitischen Fernsehsender "Yol" aus Köln aufgezeichnet.

    Yildiz Yildirim erklärte die große Bedeutung, welche die Musik für die alevitische Gemeinschaft besitze. In den historischen Liedern würden die Erfahrungen der in Anatolien jahrhundertelang erlittenen Verfolgung verarbeitet. Die Musik spiele so eine wichtige Rolle als Element der Überlieferung und des Erhalts der kulturellen und religiösen Identität. Oft waren so traurige Texte und gefühlvolle Klänge zu hören, die sich mit erlittenem Schmerz und der Sehnsucht nach einer Verbesserung der Verhältnisse auseinandersetzen. Eigentlich hatten die Organisatoren auf rund 1500 Konzertgäste aus ganz Norddeutschland gehofft. Das strenge Winterwetter erschwerte jedoch die Anreise, so dass sich die Sitzreihen in der Festhalle anfangs nur allmählich füllten.Foto: bb

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