1. Tragik ihrer Herkunft wurde ihr erst vor wenigen Jahren bewusst

    Jennifer Teege liest aus ihrem Buch "Amon - Mein Großvater hätte mich erschossen"

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    RINTELN (km). Über eine tolle Resonanz konnte sich der städtische Präventionsrat freuen, der in Zusammenarbeit mit dem Polizeikommissariat und dem Gymnasium Ernestinum am vergangenen Freitag zu einer besonderen Veranstaltung eingeladen hatte: Rund 150 Besucher waren in der Ernestinum-Aula dabei, als die Autorin Jennifer Teege aus ihrem Buch "Amon - Mein Großvater hätte mich erschossen" las.

    Jennifer Teege, Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers, wurde mit sieben Jahren zur Adoption freigegeben. Erst im Alter von 38 Jahren entdeckte sie durch Zufall ihre Herkunft. Von ihrer eigentlichen Familie nichts wissend, stieß sie durch ein Buch über ihre leibliche Mutter und ihren Großvater auf das Familiengeheimnis: Ihr Großvater ist Amon Göth, der Kommandant des Konzentrationslagers Krakau - Plaszow, das durch den Film "Schindlers Liste" einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. Göth ist für den Tod tausender Menschen verantwortlich.

    Gemeinsam mit der Journalistin Nikola Sellmair hat Jennifer Teege ihre Familiengeschichte recherchiert, Orte der Vergangenheit bereist und in ihrem Buch den Weg vom überwältigenden Schock bis zur schrittweisen Befreiung von den Abgründen ihrer Familie beschrieben. Jennifer Teege wurde 1970 geboren - 24 Jahre nachdem ihr Großvater zum Tode verurteilt worden war. Für vier Jahre lebte sie in Israel, wo sie auch studierte. Heute lebt Jennifer Teege in Hamburg. -

    Die Lesung war die zweite Veranstaltung im Rahmen der präventiven Jugend- und Aufklärungsarbeit "Rinteln - eine tolerante Stadt?!" Die Eintrittsgelder sollen dem Projekt "Stolpersteine für Rinteln" zugute kommen, einer Arbeitsgemeinschaft des Gymnasiums. Foto: km

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