Organisiert wurde die Veranstaltung von der Schülervertretung des RGS zusammen mit dem Förderverein der ehemaligen Synagoge. Insbesondere die zehnten Klassen des RGS waren zu diesem stillen Gedenken aufgerufen. Sie behandeln das Thema Nationalsozialismus gerade im Unterricht und haben das Thema entsprechend aufgearbeitet. In kleinen Gruppen traten Schüler und weitere Stadthäger wie etwa Bürgermeister Bernd Hellmann vor und legten ihre Rosen nieder. Der Hintergedanke: Um die Rosen auf den Boden zu legen, müssen sich die Teilnehmer vor den in den Steinen versinnbildlichten Opfern verbeugen. Viele nahmen sich die Zeit, um die Namen auf den Steinen zu lesen. Bis auf die Musik vom Blechbläserensemble herrschte Stille auf dem Marktplatz. An die Stadthäger Opfer sollte stellvertretend für die sechs Millionen jüdischen Opfer erinnert werden erklärte Andreas Kraus, Lehrer am RGS und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins ehemalige Synagoge. Zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz sei dies zudem eine sinnvolle Einbindung in den Unterricht. "Es gibt den Schülern einen Anlass nachzudenken", so Kraus. Mit diesem handfesten Erleben der Geschichte nehmen die Schüler mehr als den üblichen "Kreideanschrieb an der Tafel" auf. "Die jungen Menschen heute sollen auch für dieses vergangene Thema Empathie entwickeln", erklärte der Lehrer. Völkerhass sei schließlich auch heute noch greifbar, nur haben sich diese Konflikte in andere Teile der Welt verlagert. Foto: ag
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Mehr als nur Kreideanschrieb
Ratsgymnasiasten legen weiße Rosen auf den Stadthäger Stolpersteinen nieder
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