1. Neue Aufträge für Kracke

    Produktion läuft wieder / Zukunft für Hülseder Sitzmöbelfirma bleibt unsicher

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    HÜLSEDE (al). Für die 29 Beschäftigten der Hülseder Sitzmöbelfabrik Kracke und mit ihr für die übrige Bevölkerung des Dorfes setzt sich das Bangen um den Fortbestand des Traditionsunternehmens fort. Zwar gibt es einen Lichtblick, weil in der vergangenen Woche nach verlängerter Weihnachtspause die Produktion wieder aufgenommen werden konnte. Doch das galt nur für die halbe Belegschaft. Der Rest bleibt freigestellt.

    Seit dem Herbst liegen dunkle Wolken über dem Betrieb, seitdem eine mögliche Insolvenz geprüft und diese am 2. Dezember auch tatsächlich beantragt worden war. Zwar wird schon länger mit möglichen Investoren verhandelt; doch ein entscheidender Durchbruch ist noch nicht gelungen.

    Momentan gebe es nach Auskunft von Insolvenzverwalter Matthias Wandel drei konkrete Interessenten.

    Andere seien bereits wieder abgesprungen; doch würden sich gelegentlich auch neue Kontakte anbahnen. Der Grund: Der Name Kracke hat in der Branche einen guten Klang wegen seiner Produktpalette und der Qualität. Das 85 Jahre alte Unternehmen gilt als eine der letzten klassischen Stuhlfabriken, von denen es in der Mitte des 20. Jahrhunderts noch mehr als 40 im Gebiet zwischen Springe und Bad Nenndorf gab.

    "Wir haben einen vergleichsweise guten Auftragseingang", betont Insolvenzverwalter Wandel. Deshalb konnte die Produktion wieder aufgenommen werden, um alle Lieferfristen pünktlich einzuhalten. Folgen weitere Bestellungen, könnte der Betrieb auch über den 31. Januar hinaus weiterlaufen, hofft der Jurist. Nach eigenen Angaben ist ihm der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze wichtig. Gleichwohl aber habe er auch die Interessen der Gläubiger im Auge zu behalten. Finde sich also keine akzeptable Lösung, sei letztlich eine Veräußerung der betrieblichen Einrichtungen nicht auszuschließen.

    Doch so weit ist es offenbar noch nicht. Beinahe wöchentlich setzt Wandel seine Verhandlungen mit potenziellen Investoren fort.

    Und der frühere Geschäftsführer des Unternehmens, Friedrich-Wilhelm Kracke, der schon vor der Insolvenzeröffnung aus der Geschäftsführung ausgeschieden war und nur noch beratend tätig sein kann, will bei einem Besuch der soeben zu Ende gegangenen Kölner Möbelmesse viel Zuspruch erfahren haben. Auch deshalb gibt er die Hoffnung auf eine Zukunftsperspektive für den Betrieb nicht auf. Foto: al

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