OBERNKIRCHEN (jl). In einem bis auf den letzten Stuhl vollbesetzten Saal des Gemeindezentrums "Rote Schule" hat die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Obernkirchen den Neujahrsempfang für ihre Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen gefeiert.
Dass gleich "eine ganze Schar" vor ihm saß, damit hatte Pastor Wilhelm Meinberg nicht gerechnet. "Wir hatten schon Probleme alle unter zu bekommen, aber nun sitzt ihr eben ein wenig enger – Ist doch auch mal ganz schön", begrüßte er die Gemeindemitglieder zwinkernd. Gemeinsam mit Pastor Herbert Schwiegk und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes Eberhard Hesse eröffnete er singend ("Wie schön leuchtet der Morgenstern") die Veranstaltung.
Nach der Begrüßung und einem Prosit auf das neue Jahr präsentierten neun Jugendliche ein humorvolles selbst geschriebenes Krimi-Theaterstück, das Andreas Kühne-Glaser im Anschluss als einen "guten Beleg für die lebendige Jugendarbeit der Gemeinde" lobte. Der Superintendent des Kirchenkreises Grafschaft Schaumburg brachte noch weitere anerkennende Worte nach der Visitation 2013 mit: "Schon die große Anzahl der heute Abend Anwesenden zeigt, dass Kirchengemeinde lebt und für viele Menschen attraktiv ist." Die Kirchengemeinde habe sich in fast allen Arbeits- und Angebotsbereichen seit der letzten Visitation (2007) gut weiterentwickelt. Die damals anstehenden Aufgaben seien mit Erfolg angegangen worden, die vielfältigen Angebote der Gottesdienste und Andachten bedürfnisorientiert gewachsen.
"Es ist gut, dass sich die Gemeinde nicht nur um sich selbst dreht", hob der Superintendent hervor. Sie gehe mit Angeboten wie mit dem jährlichen Gottesdienst im Schwimmbad, dem Treffen beim "Lebendigen Adventskalender" oder dem Besuchsdienst in den Ort hinein. Ob Kindertagesstätte, laut Kühne-Glaser "die kleine Perle" der Obernkirchener Gemeinde, Frauenfrühstück, Tanzkreis, Bibelkreis, Bastelgruppe oder der monatliche Nachmittagstreff "60+" – Der Superintendent betonte die Wichtigkeit der Gemeindeangebote für die unterschiedlichen Ziel- und Ältergruppen. Geplant sei zudem ein neues Angebot "80+", um auch die Hochaltrigen zu erreichen und ihnen einen Treffpunkt in der Gemeinde zu geben.
Da er oft höre, dass vielfach auf das gesehen werde, was noch besser in der Gemeinde gelingen könnte, oder wünschenswert wäre, riet Kühne-Glaser den Gemeindemitgliedern: "Bevor Sie auf sogenannte ‚Defizite‘ sehen, freuen Sie sich erst einmal richtig und immer wieder über all das, was gelingt und gut ist hier in der Kirchengemeinde. Und das ist sehr viel." Zudem rief er ins Bewusstsein, dass die Menschen heutzutage "nicht mehr einfach so" zur Kirche beziehungsweise Kirchengemeinde gingen. Sie kämen wegen der Menschen selbst, wegen der guten Gemeinschaft, in der sie hoffen ein Stück Heimat zu finden. Denn, so der Superintendent, Gemeindeleben sei immer auch Leben in Beziehungen und Verbindungen von Menschen. "Eine Kirchengemeinde lebt als ein Netzwerk von Menschen, die sich umeinander kümmern und füreinander und miteinander da sind." Foto: jl