1. Buletten und Bäckereien beeindrucken Amerikaner

    Zwei Studenten lernen am Ratsgymnasium den deutschen Schulalltag kennen / "Die Leute hier sind fantastisch"

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    STADTHAGEN (jl). 11.000 US-Dollar pro Jahr – Als der Amerikaner Greyson Norcross in einem Klassenzimmer des Ratsgymnasiums Stadthagen (RGS) über Studiengebühren an der Staatlichen Universität von Pennsylvania, kurz Penn State, berichtet, staunen die Zwölftklässler des Englisch-Grundkurses nicht schlecht. Dass sich die Kosten an der privaten Universität in Gettysburg, an der der 22-Jährige Psychologie und Anthropologie studiert, auf mehr als 40.000 US-Dollar vermehren, scheint sie gänzlich sprachlos zu machen.

    Gettysburg ist eine US-amerikanische Kleinstadt im Süden des Bundesstaates Pennsylvania. Eine Studienfahrt hat Greyson und seine gleichaltrige Kommilitonin Alexandra Ward in den Landkreis Schaumburg verschlagen, um das Schulsystem in Deutschland kennenzulernen. Zu Gast sind sie bei den RGS-Englischlehrerinnen Petra Vollbrecht und Maike Würfel, zwei weitere amerikanische Studenten besuchen das Ernestinum Rinteln. Der Kontakt, so die "Gastmütter", sei über die Tochter des Vorsitzenden der Schaumburger Deutsch-Amerikanische Gesellschaft (SDAG), Stephanie Watermann, entstanden. Diese habe als Fremdsprachenassistentin an der Universität in Gettysburg Deutsch gelehrt – die Basis für die Kooperation. Greyson lernt die Sprache seit drei, Alexandra seit knapp anderthalb Jahren. Aufgrund ihrer Studienfächer mussten sie sich für eine Fremdsprache entscheiden und wählten Deutsch. Die beiden Amerikaner gingen hierzulande mit den Englischlehrern in deren Klassen, von der fünften bis zum Zwölfer-Leistungskurs. Für die Studenten war es nach eigenen Angaben interessant zu sehen, was die Lehrer in ihren Klassen anbieten und wie sich der Unterrichtsinhalt der Jüngeren von dem der Älteren unterscheidet. Zudem, betonte Englischlehrerin Würfel, sei es für die hiesigen Schüler "toll mal mit echten Amerikanern sprechen zu können". Auf dem außerschulischen Programm standen unter anderem Besuche der Schaumburg und des Schlosses Bückeburg sowie eine Schaumburger Tour bis nach Steinhude, die vor allem bei Alexandra, die Geschichte und Philosophie studiert, noch lange in Erinnerung bleiben wird. "Das Steinhuder Meer war sehr schön, mit all den Leuten und dem sehr schönen Wetter." Weitere Ausflüge brachten sie nach Hameln, Hannover und Hamburg. Wie Greyson berichtete, gefalle ihm nicht nur das Reisen durch die Landschaft zwischen kleinen Städten und Dörfern.

    "Die Leute hier sind fantastisch", schwärmte der 22-Jährige. "Sie sind immer nett, freundlich, gut gelaunt und sehr höflich." Fast schon fühlt er sich wie Zuhause; kommt er doch ebenfalls aus einer Kleinstadt mit nur rund 8 000 Einwohnern. "Ich liebe die Bäckereien", sagte Alexandra.

    Apropos Essen: Was schmeckt denn noch besonders gut aus der deutschen Küchen? "Die Buletten waren das Beste. Die hat mein Gastvater gestern Abend gemacht", erzählte die Studentin am Mittwoch. Auch wenn es dieser Tage wieder gen Heimat geht, sind sich die beiden einig, nach Deutschland für einen Urlaub zurückkommen zu wollen. Foto: jl

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