1. Mit viel Enthusiasmus am Werk

    Sebastian Edathy besucht die Geschäftsstelle des Kinderschutzbundes Schaumburg / Noch Helfer gesucht

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    STADTHAGEN (nb). Der Kinderschutzbund ist nicht mehr wegzudenken: Ein größeres Kompliment hätte Sebastian Edathy dessen Vorsitzender Georgia Hasse und der langjährigen Mitarbeiterin Christel Varelmann nicht machen können. Das SPD-Bundestagsmitglied hatte die Einrichtung an der Bahnhofstraße besucht, um sich dort über deren aktuelle Arbeit schlau zu machen. Die spiele eine wichtige Rolle und Edathy selbst habe sich sehr gefreut zu sehen, mit wie viel Enthusiasmus und ehrenamtlichem Engagement hier gewirkt werde. "Mein Eindruck ist, dass sich das Familienzentrum als zentrale Anlaufstelle bewährt hat", so Edathy. Es gebe deutlich bessere räumliche Möglichkeiten als zuvor und Hasse bestätigte, dass das Miteinander für alle innerhalb des Familienzentrums sehr gut sei. Die Vorsitzende berichtete von den Aufgaben, denen sich der Kinderschutzbund stellt. Diese reichen von Erziehungsberatung im Allgemeinen bis zur praktischen Hilfestellung. Die Arbeit mit Kindern und ihren Familien beginnt so früh wie möglich und reicht von Kursangeboten bis zur mobilen-psychosozialen Beratung im häuslichen Umfeld. "Manchchmal ist es sehr hilfreich, direkt in die Familien zu gehen", bestätigt Varelmann. Wenn es durch Förderung möglich sei, ein Kind trotz schwieriger Lebensverhältnissen zu Hause zu halten und sich im Kindergarten oder in der Grundschule dann die Erfolge zeigten, sei das für die Mitarbeiter Motivation und "Hoffnungsschimmer". Aktuell müssten sich Pädagogen und Mediziner vermehrt mit Entwicklungs-Defiziten auseinandersetzen, viele Kinder wiesen gleich mehrere auf. Konzentrationsschwächen, mangelnde soziale Fähigkeiten und Schwierigkeiten bei der Selbstorganisation seien laut Varelmann zu beobachten, die Anzahl betreuungsbedürftiger Kinder steige an. Doch es gibt auch Positives zu vermelden: Die Akzeptanz der Hilfen steigt, die Abbrecherquote ist teils sehr gering. Mund-zu-Mund-Propaganda und die Tatsache, dass der Kinderschutz keine Behörde repräsentiere, trügen dazu bei. Weiter stellte Hasse das bundesweite Kinder- und Jugendtelefon vor, das im Landkreis durch den Kinderschutzbund betreut wird. Bis zu 25 speziell ausgebildete Telefondienst-Mitarbeiter nehmen etwa 10.000 Anrufe im Jahr entgegen. Doch nur etwa 3500 von ihnen seien "echt", die übrigen Scherzanrufe, so Hasse. Eine Belastung für die extra ausgebildeten Telefondienst-Mitarbeiter, die auch damit umgehen müssten. Ansatzpunkte sieht die Vorsitzende in diesem Spaß dennoch, "meist hat so eine Handlung ja auch einen Hintergrund". Zumeist seien es "alltägliche" Sorgen wie Liebeskummer, die Kinder und Jugendliche in Krisen stürzten. Neben belastenden Situationen im Alltag sei es vor allem der Bereich Mobbing, speziell "Cybermobbing", mit dem der Kinderschutzbund immer häufiger konfrontiert werde. Um Kinder mit dem Angebot vertraut zu machen, gehören auch Info-Besuche in Schulen dazu. Hierfür werden Helfer gesucht, wie auch neue "Telefonisten". Männer sind am Hörer Mangelware.Foto: nb

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