1. Die Brandbekämpfer zeigen eine Superleistung

    Freiwillige Feuerwehr Stadthagen blickt auf ein intensives Einsatzjahr zurück

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    STADTHAGEN (nb). Ständig heulten die Sirenen, Einsatz folgte auf Einsatz: Den Fachkräften der Feuerwehr blieb mitunter kaum Zeit, sich von einem Einsatz zu erholen, da folgte schon die nächste Alarmierung.

    Vor allem die erneute Brandserie im Herbst vergangenen Jahres hat die Brandbekämpfer Kraft und Nerven gekostet und ihnen bis an ihre Grenzen Leistung abgefordert. 214 Einsätze, 44 davon Brände, und 5300 Einsatzstunden, in denen Zeit für Ausbildungen, Hydrantenprüfungen und sonstige Arbeiten nicht inbegriffen sind, so die Jahresbilanz. Er selbst habe nicht gedacht, dass das einsatzintensive Jahr 2012 noch übertroffen werden könne, so Ortsbrandmeister Rainer Pflugradt. Doch es ging noch mehr, wie rund 1200 weitere Einsatzstunden im Vergleich zum Vorjahr belegen. Von einer besonderen Belastungssituation sprach auch Bürgermeister Bernd Hellmann in seinem Grußwort. Der "Superleistung" der Einsatzkräfte müsse höchste Achtung entgegengebracht werden. "Wir wissen, was wir an unseren Wehren haben", versicherte das Stadtoberhaupt im Namen von Rat und Verwaltung. "Wir haben gemeinsam Einsätze gefahren, die in Kommunen dieser Größenordnung von der Polizei sonst nicht gefahren werden", so Kanngießer. Die Rückschau auf den Einsatz der Katastrophenschutz-Einheit beim "Jahrhundert-Hochwasser" in Magdeburg nahm sich der Ortsbrandmeister zum Anlass, fehlende Unterstützung und mangelhafte Ausstattung zur Sprache zu bringen. "Hier zeigte sich ganz deutlich, wie wichtig diese Einheiten sind", sagte Pflugradt, "darüber sollten sich unsere Bundespolitiker Gedanken machen, anstatt über die Auflösung des Katastrophenschutzes zu reden". Im Einsatz hatte das "LF-16 TS" den Dienst quittiert und müsste nun ersetzt werden, eine Zusage gibt es nicht. Pflugradt betonte, dass die Spezialeinheit auch aus dem örtlichen Brandschutz nicht wegzudenken sei. Wie später Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote richtete er einen Appell an Landtagsmitglied Karsten Becker und Bundestagsmitglied Maik Beermann, sich für die Institution einzusetzen. Derzeit gehören 209 Mitglieder der Feuerwehr an, ein Plus von elf. 103 sind in der aktiven Wehr, 15 von ihnen weiblich. Intensive Nachwuchsarbeit soll künftig ähnlich gute Zahlen ermöglichen: 26 Jugendliche, davon neun weiblich, gehören der Jugendfeuerwehr an, die Kinderfeuerwehr besteht aktuell aus 24 Kindern, davon acht Mädchen. Einen besonderen Beitrag in diesem Segment hatten die Kreisjugendfeuerwehr und Helfer aus vielen Wehren mit der Ausrichtung des Deutschen Jugendfeuerwehr-Tages in Stadthagen geleistet. Ein zentrales Thema in diesem Jahr soll die Kommunikation mit den Arbeitgebern sein, die großen Anteil am Erfolg einer Freiwilligen Feuerwehr haben. Zum Kassenwart wurde Dietmar Potzinger gewählt, Sicherheitsbeauftragter ist Olaf Götz. Für langjährige Dienste im Feuerlöschwesen wurden für 40 Jahre Detlef Luchs, für 25 Jahre Frank Warnecke, Martin Schmidt und Andreas Heine durch das Niedersächsische Ehrenzeichen gewürdigt. Ehrenabzeichen für die 60-jährige Mitgliedschaft erhielten Karl-Heinz Fügmann, Joseph Hadamczyk und Adolf Tatje, für 40 Jahre Treue Stefan Fuhrich, Frank v. Bruch und Manfred Mühlke. Zum Hauptfeuerwehrmann befördert wurden Fabian Hue und Patrick Wehlauh, zum Ersten Hauptfeuerwehrmann Arne Sendke, Stefan Knackstedt und Timo Wildhagen, Patrick Goldscheck-Lenschau ist nun Hauptlöschmeister. Till Schwiering und Marcel Gnas wurden ebenso in die aktive Wehr übernommen wie Michelle Bruns, Pascal Lindenberg und Max Moldenhauer. Letztere wurden zu Feuerwehrfrau und Feuerwehrmännern befördert. Die Jahreshauptversammlung war gegen Ende auch noch für einige Überraschungen gut: Andreas Huhn, Landes-Jugendfeuerwehrwart des Freistaates Sachsen, war als Gast dabei und hatte für seine befreundeten Kameraden allerlei Auszeichnungen im Gepäck, über die sich das Stadtoberhaupt und die Feuerwehr-Führungskräfte freuen durften. Karsten Flohr darf nun eine Ehrennadel des Stadtfeuerwehrverbandes Dresden sein Eigen nennen, Potzinger, Sven Wiese, Fabian Deus und Günter Schneider erhielten eine Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Sachsen. Bei Stadtbrandmeister Rolf Bruns und Ortsbrandmeister Rainer Pflugradt bedankte Huhn sich mit der Verdienstmedaille des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen, für "hervorragende Leistungen bei der Entwicklung des Feuerwehrwesens und Förderung der Verbandsarbeit". Foto: nb

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