Heute setzt sich ein Team von sechs hauptamtlichen Mitarbeitern, mehreren Honorar-Kräften und zahlreichen hochengagierten Ehrenamtlichen für das Wohl von Kindern und Familien ein.
Bei der Gründung des Vereins im August 1993 dürfte kaum eines der 30 Mitglieder der ersten Stunde eine solche Entwicklung vorausgesehen haben. Die Entstehungsphase des Vereins war damals nicht frei von Unsicherheiten und Bedenken. Ist die Vorstandsarbeit zu bewältigen? Können genügend Mitglieder geworben werden, sind die Zielsetzungen plausibel zu machen? Den Anstoß für die Gründung gab damals der Armutsbericht des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes für die Bundesrepublik von 1989. Dieser war von der AG Soziales auf den Landkreis Schaumburg heruntergebrochen worden.
Eine Gruppe von Menschen, die in verschiedenster Funktion mit und für Kinder arbeiteten, wie Erzieher, Pädagogen Vertreter von AWO, Jugendamt des Landkreises oder Frauenhaus schlossen sich in der Arbeitsgruppe Kinderarmut zusammen, wie die heutige Vorsitzende des Kinderschutzbundes Georgia Hasse erklärt. Aus dieser Gruppe um Christel Varelmann, Thomas Pawlik, Heike Ruhe-Riemenschneider, Ulrike Eix und weiteren Mitstreitern entstand der Kinderschutzbund Schaumburg. Seit der Startphase hat der Verein eine ganz erhebliche Entwicklung vollzogen. Geblieben sei jedoch die Grund-Idee für die Arbeitsweise des Kinderschutzbundes, wie Georgia Hasse erläuterte. Kinder und Familien sollen so früh wie möglich unterstützt werden. Vorsorgend will der Kinderschutzbund helfen, Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen aufzubauen und zu stärken. Sei ein solcher präventiver Ansatz heute voll anerkannt, habe man damals noch weit stärker für diesen Grundsatz werben müssen.
1994 konnte der Kinderschutzbund die erste hauptamtliche Mitarbeiterin anstellen, um ein Konzept zur Gewaltprävention zu entwickeln. 1995 entstand mit der Kontakt- und Beratungsstelle für Eltern mit Kleinkindern (KEKK) ein Beratungsangebot für Eltern von Kleinkindern. Der Kinderschutzbund rief im Lauf der Jahre neue Unterstützungsprojekte ins Leben und erarbeitete sich mit großem Engagement und Professionalität die Anerkennung anderer Institutionen in Schaumburg und darüber hinaus. Der Landkreis stieg in die dauerhafte Finanzierung der Beratungsarbeit ein. Ein wichtiger Meilenstein war der Einstieg ins Familienzentrum Stadthagen, verbunden mit der engen Kooperation mit Arbeiterwohlfahrt und Stadt. "Die Kooperation hat uns eigentlich noch mehr gebracht, als wir erwartet hatten", so Georgia Hasse. Es habe sich eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen den Partnern entwickelt. Im Zusammenspiel seien neue Energien freigesetzt worden, gegenseitig habe man sich mit Ideen befruchtet.
Heute leistet der Kinderschutzbund Unterstützung mit Projekten wie "KEKK", oder dem "Kinder- und Jugendtelefon". Der Elternkurs "Starke Eltern, starke Kinder" wurde um "Starke Großeltern, starke Kinder" ergänzt. Beim Spiel und Bewegungsprogramm "Baby im Mittelpunkt" schaut bei Familien einmal in der Woche eine "Familienbesucherin" vorbei. Sie gibt Anregungen für die Eltern zu Spielmöglichkeiten mit den Kleinen. Weitere Kurse, Angebote und Vorträge kommen hinzu.
Auch wenn das Kind im Mittelpunkt stehe, sei der wertschätzende Umgang mit den Eltern ein sehr wichtiger Grundsatz, so Georgia Hasse. Diese sollen in ihrem Bemühen um ihre Kinder unterstützt und gestärkt und so die Familie insgesamt gefestigt werden.
"Tolle Konzepte" für weitere Programme habe der Verein in der Schublade, erklärte Georgia Hasse. Momentan seien diese jedoch weder finanziell noch organisatorisch zu verwirklichen. Der Arbeitsaufwand für den ehrenamtlichen Vorstand sei bei dem breiten Tätigkeitsfeld sehr groß, die Mitarbeiter würden mit höchstem Engagement ihren Aufgaben nachgehen. Kein Wunder, dass sich Georgia Hasse neben vielem anderem für die Zukunft eine kräftige Zunahme der Anzahl der Mitglieder von derzeit rund 120 wünscht. Dazu insbesondere zusätzliche Mitstreiter, die im Vorstand oder in anderer Weise aktiv mitarbeiten.
Über die Tätigkeit des Kinderschutzbundes Schaumburg und die Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme informiert unter www.kinderschutzbund-schaumburg.de der Internetauftritt.
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