Im März 1980 hat sich der in Buxtehude geborene Junior mit Erfolg bei der Samtgemeinde Nenndorf auf die Stelle "Leiter der Sozialabteilung" beworben. 1981 erfolgte die Berufung zum Standesbeamten. 1987 wurde er zum Samtgemeindeamtsrat befördert. Im November 1992 wurde Junior "Verhinderungsvertreter", so die offizielle Bezeichnung. Infolge einer Erkrankung des damaligen Samtgemeinde- und Stadtdirektors Möllmann sowie dessen allgemeinen Vertreters hatte Junior bis zum Oktober 1993 die hohe Amtsgewalt für die Belange der Samtgemeinde. Mit der Übertragung der vorrangigen Aufgaben im Bereich Sozialhilfe auf den Landkreis gab es für Junior neue Tätigkeitsschwerpunkte in den Bereichen Schulen, Kindergärten, Sport und Kultur.
Vor allem der verstärkte Ausbau der Kinderbetreuung, die Einrichtung des Bürgerbüros und die Fortentwicklung der Feuerwehren in der Samtgemeinde standen für Junior dann im Focus. Bei der Entwicklung Bad Nenndorfs als "Stadt der Vielfalt" hat er sich nach den Worten Reeses ebenso verdient gemacht wie als verlässlicher Partner der Feuerwehren, deren Anliegen für Junior immer eine hohe Priorität hatten. Beim Widerstand gegen die Nazi-Aufmärsche, dem Aufbau des Bürgerbusses und der fortwährenden Einbeziehung von Kirchen und Verbänden hat er vorbildliche Arbeit geleistet. Reese stellte auch die gute Beziehung Juniors zu den Mitarbeitern im Rathaus heraus.
"Er hat immer Gespür und ein offenes Ohr gehabt, wenn es bei Mitarbeitern Probleme gab", so der Samtgemeindebürgermeister über den zukünftigen Pensionär. "Ich habe immer gern in der Verwaltung der Samtgemeinde gearbeitet", unterstrich Junior. Gerade die Zeit, als die Samtgemeinde noch die Aufgaben des Sozialamtes inne hatte, habe es immer wieder besondere Situationen und Herausforderungen gegeben, die Zeit und Nerven gekostet hätten, erinnert er sich. "Da gab es Tage, da wussten wir abends noch nicht, wo wir Asylbewerber unterbringen konnten, die am nächsten Tag in der Samtgemeinde ankommen sollten". Auch bei einigen Einsätzen der Feuerwehren sei er vor Ort gewesen, auch wenn das mitten in der Nacht war.
Die Zeit als Pensionär will Junior vor allem seiner Familie widmen. Der in Bad Nenndorf lebende Vater einer erwachsenen Tochter hat sich vor allem mehr regelmäßige Besuche bei seiner 91-jährigen Mutter vorgenommen. Dem Verein "Bürgerbus" wird er auch weiterhin als Geschäftsführer zur Verfügung stehen, so die Pläne. Und ein neuer Fernseher mit Sky-Anschluss für die Fußballübertragungen seines Lieblings-Bundesligisten Hamburger SV ist bereits vorhanden, verriet Samtgemeindebürgermeister Reese. Denn obwohl Junior es als Pensionär nun ruhiger angehen lassen kann, wünscht er sich auch ein wenig "Un-Ruhestand". Foto:pd