SAMTGEMEINDE RODENBERG (pd). "2013 sind wir sehr gut unterwegs gewesen" - mit diesem kurzen Statement umreißt Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann den Verlauf der vergangen zwölf Monate. Viele Dinge seien abgearbeitet worden. Alles in allem steht die Samtgemeinde auf einem soliden Fundament. Bei allem Optimismus kann sich Heilmann einen Seitenhieb auf die Politiker nicht verkneifen, die durch Grabenkämpfe wichtige Entscheidungen blockieren oder zumindest verzögern. "Da driftet ´was immer mehr ab. So eine Haltung kann ein kleines Gemeinwesen wie die Samtgemeinde nicht gebrauchen", kritisiert er.
"Wir haben vieles erledigt oder auf den Weg gebracht", fährt Heilmann fort. Auf den lange erwarteten Aldi-Ausbau angesprochen erklärt er: "Da muss sich etwas tun". Der Discounter habe Pläne, im hinteren Bereich zu erweitern. Wenn entsprechende Flächen frei sind, werde sich auch Rossmann "einhängen". Die Stadt könne den Drogeriemarkt dringend gebrauchen. Gespräche mit Eigentümern habe es bereits einige gegeben, aber die Stadt könne nicht jeden Preis zahlen. "Objekte, die wir von Privat kaufen, müssen sich tragen. Es kann nicht sein, dass da Steuergelder reingepumpt werden". "Das muss sich schon rechnen, sonst müssen unsere Kinder am Ende die Zeche zahlen", warnt Heilmann. In den nächsten Wochen wird eine Firma das Gebäude Amtsstraße 1 abreißen. Dann entsteht dort zunächst ein provisorischer Parkplatz. Die Ecke zum Amtsplatz hin soll verkehrstechnisch entschärft werden.
Der Arbeitsschwerpunkt für die Verwaltung der Samtgemeinde lag nach Heilmanns Auffassung in 2013 klar in Rodenberg. Und das werde auch so weiter gehen. Wichtigstes Projekt wird die Sanierung der Sporthalle sein. Der Ratshauschef betont, er sei absolut gegen eine "Billigversion". Er empfiehlt eine nachhaltige und energieeffiziente Sanierung. Und das Freilegen des Gebäudes bis auf das Stahlgerippe, um dann unter anderem die Sanitärbereiche nach neuesten Standards zu gestalten.
Froh ist Heilmann über die bauliche Entwicklung und die gute Vermarktung von Grundstücken. Im Baugebiet Leimkaute II sind von den 70 Grundstücken bereits mehr als 50 vergeben. "Wir denken schon an eine Ausweitung", verrät er. Ein wichtiges Pfund bei der Vermarktung sei ohne Zweifel auch die moderne Krippe, die vor wenigen Wochen ihren Betrieb aufgenommen hat. Dort werden aktuell in zwei Gruppen insgesamt 30 Jungen und Mädchen im Alter von einem bis drei Jahren betreut.
1,6 Millionen Euro sollen 2014 für Investitionen in der Stadt bereit stehen.
Im kommenden Jahr wird die Samtgemeinde eine Jugendpflegerin beschäftigen. Das Rathaus soll einen barrierefreien Zugang erhalten. Ein gläserner Fahrstuhl soll am linken Seiteneingang angedockt werden. "Alles in Absprache mit der Denkmalspflege", unterstreicht der Samtgemeindebürgermeister. Außerdem soll die Fassade einen neuen Anstrich bekommen.
Im Gewerbegebiet Im Seefeld 2 tut sich in den folgenden Monaten einiges: Noch in diesem Jahr soll der Vertrag für die Ansiedlung eines Logistik-Unternehmens unterschrieben werden. "Ein wichtiger Schritt hin für weitere Ansiedlungen aus dieser Branche. 14 000 Quadratmeter Fläche werden bebaut. 40 bis 50 Beschäftigte bringt das Unternehmen, auch Zulieferer für Kaufland und Edeka, nach Rodenberg mit. Gut ins Bild der positiven Aussichten passen nach Auffassung Heilmanns auch die Erweiterungsarbeiten bei Gissler & Pass. "Eine hervorragende Entwicklung", freut er sich.
Durch die Edeka-Ansiedlung an der A 2 kommen kleinere Dörfer in der Samtgemeinde in den Genuss moderner Glasfaser-Verbindungen für die Telekommunikation. Das sei ein guter "Nebeneffekt", findet Heilmann. Die Dorferneuerung in Hülsede und Apelern komme voran. In Lauenau soll das Haus Marktsstraße 1 auf seinen baulichen Zustand geprüft werden. Heilmann kann sich an diesem attraktiven Standort zum Beispiel ein Café vorstellen. Der Kreisel am Ortseingang Lauenau ist fertiggestellt.
In der Samtgemeinde stehen Investitionen von sechs Millionen Euro im Plan. Bis auf Maßnahmen in Rodenberg können alle Vorhaben ohne Darlehen finanziert werden. "Wir sind wirtschaftlich gut unterwegs". Das Personal der Verwaltung wird durch drei Auszubildende aufgestockt. "Mit guten Chancen, später übernommen zu werden", verspricht Heilmann.
Am 1. April blickt er auf 50 Jahre im Öffentlichen Dienst zurück. Im November wird er nach zwei Amtszeiten seinen Posten aufgeben. Seit 45 Jahren ist er politisch engagiert. An seinen Ruhestand ab November 2014 wird er sich wohl nur langsam gewöhnen. Wer ihn besser kennt wird wissen, dass dies ohnehin wohl eher ein "Un"-Ruhestand werden wird. Foto: pd