1. Mit großen Sorgen in das neue Jahr

    Kracke-Mitarbeitern vor Weihnachten gekündigt / Firmen-Zukunft weiterhin ungewiss / Hoffnung auf Fortführung

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    Die Produktionspause begründete sich zwar auch durch die große Zahl von Feiertagen. Doch lastet die Auftragslage das Unternehmen bei weitem nicht aus.

    Hoffnungen gibt es dem Vernehmen nach aber für die zweite Januarwoche. Würden dann Stühle und Tische aus dem Möbelhandel angefordert, könnte ab dem 13. Januar der Betrieb wieder aufgenommen werden. Allerdings gab es keine Auskunft darüber, wie viele der bisherigen Beschäftigten dann aus ihrer Zwangspause zurückgerufen werden. Schlimmstenfalls stünden wegen der fristgerechten Kündigung im alten Jahr alle am 31. März auf der Straße.

    So ganz aber scheinen die Hoffnungen für eine Fortführung des Betriebs nicht vergebens zu sein.

    Bis unmittelbar vor die Feiertage habe es Verhandlungen mit potenziellen Investoren gegeben.

    Und selbst "zwischen den Jahren" gebe es konkrete Gesprächstermine. Konkrete Entscheidungen aber dürften wohl erst im Laufe des Januars zu erwarten sein.

    Wie wiederholt berichtet, hatte das seit 85 Jahren bestehende Familienunternehmen die Prüfung eines möglichen Insolvenzverfahrens Ende September beantragt. Ein massiver Auftragsrückgang bei Sitzmöbeln und erhebliche finanzielle Aufwendungen durch einen Sozialplan zum Abbau von Arbeitsplätzen waren der Anlass. Weil sich bis Ende November keine Lösung des Problems fand, wurde das förmliche Insolvenzverfahren am 2. Dezember eröffnet. Seither ist der Jurist Matthias Wandel Chef im Haus. Wandel gibt sich unverändert optimistisch, dem Unternehmen eine neue Zukunft zu ermöglichen.

    Kracke-Sitzmöbel ist eine der letzten beiden klassischen Stuhlfabriken, wie es sie seit über hundert Jahren rund um den Deister zwischen Springe und Bad Nenndorf gegeben hat.

    In besten Zeiten florierten hier die Geschäfte in über 40 Betrieben. Neben der in Schieflage geratenen Hülseder Firma gibt es nur noch die im selben Ort ansässige Produktion bei Heine.

    Ein Ende von Kracke hätte erhebliche Auswirkungen auch auf die Gemeinde selbst: Die meisten Beschäftigten wohnen direkt in Hülsede oder in den umliegenden Orten.

    Foto: al

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