RINTELN (ste). Sabine war immer die Größte in der Klasse, Claudia ihre beste Freundin. Für die "kleinen Jungs" hatten beide keine Augen, die höheren Klassen lockten da eher. Jetzt, nach 35 Jahren Schulschluss, kommuniziert man auf Augenhöhe die vielen kleinen Anekdoten der Schulzeit und hat jede Menge Spaß dabei. 1977 war Schluss in der Realschule für die Klasse 10c, die sich jetzt zu Stadtrundgang und Klönschnack wiedertraf. "Was ist geworden aus Dir?" war die meistgestellte Frage und die Antworten waren vielschichtig. Vom Forstoberrat im Harz über Mediendesignerin in der Puddingfabrik, Architekt bei Opel und selbstständiger Altenpflegerin reichten die Berufe, deren Vor- und Nachteile ausgiebig ausdiskutiert wurden. Für manche war es das erste Wiedersehen nach 35 Jahren, weit verstreut hat es viele, andere treffen sich regelmäßig in der Stadt und sind Rinteln treu geblieben. Ein kleines Stück Jugend lebte wieder auf in den Köpfen der mittlerweile alles über 50-jährigen. Da brachte Stadtführer Alfred Schneider die Gruppe schnell wieder auf den Boden der Tatsache: "Sind Sie die Seniorengruppe, die ich heute führen soll?" scherzte er und führte die Gruppe strammen Schrittes den Kirchturm hinauf. Daraufhin stand für die ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler fest: "Wir treffen uns auf alle Fälle nicht erst in 35 Jahren wieder!"
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