LANDKREIS (nb). Glimpflich und ohne größere Schäden anzurichten ist Sturmtief "Xaver" über das Schaumburger Land hinweggefegt. Nach Angaben der Regionalleitstelle der Feuerwehr Schaumburg/Nienburg und des Landkreises mussten die Einsatzkräfte rund 25-mal ausrücken. Dabei handelte es sich neben einem absturzgefährdeten Werbebanner und einer beschädigten Scheune fast ausschließlich um umgestürzte Bäume an Straßen und solche, die umzufallen drohten. Insgesamt hieß es an 14 Stellen im Kreis "Vorsicht, Baum", bezeichnenderweise auch am gleichnamigen Schloss, das allerdings in einem Waldgebiet liegt. Betroffen hiervon waren die Gebiete Rodenberg, Bückeburg, Obernkirchen, Rinteln, Lindhorst und die Gemeinde Heeßen, so Leitstellen-Schichtleiter Jürgen Aldag. Der Stadthäger Raum war ebenfalls betroffen, hier war ein kleiner Baum an einer Landstraße umgekippt. In der Straße Sankt Annen hatten sich Teile eines Bauzaunes verselbstständigt und waren bis an den Gehweg geweht. In Enzen war technische Hilfeleistung notwendig, da ein verstopfter Gulli für eine Überschwemmung der anliegenden Straße gesorgt hatte. "Glücklicherweise war alles unglaublich unspektakulär, der Sturm hat uns in Ruhe gelassen", so das Fazit des Stadthäger Polizei-Pressesprechers Axel Bergmann. Der aus Überzeugung fahrradfahrende Beamte selbst hatte vorsorglich seinen Drahtesel am Donnerstag im Stall gelassen, um wie so viele im Nachhinein festzustellen, dass doch nur alles halb so schlimm war wie erwartet. Während die Küstenregionen Niedersachsens, Schleswig Holsteins sowie die Insel Sylt hart getroffen wurden und auch Hamburg seine Not mit der Sturmflut hat, wurden auch aus den hiesigen Nachbarlandkreisen keine größeren Schäden gemeldet. "Es gab auch hier keinen Personenschaden, in Nienburg ist nicht eingetreten, was prognostiziert wurde", so Gabriela Mielke, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg. In der Region Hannover wurde bei Bokeloh die B 441 wegen verwehter Äste gesperrt, bei Barsinghausen ereignete sich am Donnerstagnachmittag ein Unfall mit einem Schüler-Kleinbus, bei dem es Verletzte gab."Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen", fasste der erste Kreisrat und Sprecher des Landkreises, Klaus Heimann, seinen Eindruck zusammen. Hinter der Entscheidung, entgegen der direkten Nachbarn den Schulbetrieb im gesamten Landkreis ausfallen zu lassen, steht der Landkreis auch nach diesem positiven Ausgang. Nicht zuletzt mit Blick auf den Unfall in Barsinghausen. Die Schaumburger Schüler hätten genau zum regionalen Höhepunkt des Sturmes ihren Heimweg angetreten. "Es war, glaube ich, die richtige Entscheidung", sagte Heimann, "es ist immer besser, vorsorglich abzusagen als so etwas zu riskieren". Ein kleines Opfer gibt es für die Menschen im Landkreis dennoch zu beklagen: Wegen der Wetterlage konnte der Stadtmarketing Stadthagen (SMS) für das geplante, dreitägige Chorwochenende keine Bühne auf dem Stadthäger Weihnachtsmarkt aufstellen. Gestern mussten die Auftritte bereits ausfallen, ob die beteiligten Chöre heute oder morgen ohne Bühne auftreten, ist ihnen freigestellt, einige Gesangsgruppen haben jeoch bereits abgesagt. Trotz allem sei das SMS bemüht, Sonnabend und Sonntag ein kleines Programm auf die Beine zu stellen, wie Mareike Bödeker von der Festfabrik ankündigte. Also einfach hingehen, die Ruhe nach dem Sturm genießen und sich überraschen lassen.
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Alles doch nur halb so schlimm
Sturm "Xaver" lässt einige Bäume fallen / Stadthäger Chorwochenende leidet
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