STADTHAGEN (em). Am 9. Februar 1963 wurde die IG Metall Stadthagen gegründet. Damit wurde aus dem ehrenamtlichen Engagement ein Gewerkschaftsbüro mit hauptamtlich Beschäftigten. Günter Drieschner, der in der Jubilarehrung am 23. Oktober auf die Anfänge zurückblickte, wurde für 60 Jahre in der IG Metall ausgezeichnet. Der erste Bevollmächtigte Thorsten Gröger bringt es auf 50 Jahr Mitgliedschaft. Zusammen blicken sie also auf 110 Jahre Erfahrung in der Gewerkschaftsarbeit zurück.
"Ohne Euren Einsatz hätte die IG Metall nicht so viel erreichen können", dankte Thorsten Gröger, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nienburg-Stadthagen, den insgesamt 331 Jubilaren. "Die IG Metall ist nur so stark, wie ihre Mitglieder sich einbringen."
Die IG Metall blickt zum 50. Jubiläum auf eine lange Tradition im Schaumburgerland zurück. Als am 9. Februar 1963 im "Goldenen Engel" die Vertreterversammlung die Verwaltungsstelle Stadthagen gegründet wurde, ist eine neue Gewerkschaftskultur entstanden. Von nun an standen hauptamtliche Gewerkschafter den Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite. Günter Drieschner war damals schon dabei. Der damalige Betriebsratsvorsitzende bei Rentrop (heute Faurecia) war zunächst Bevollmächtigter der ehrenamtlich geführten Verwaltungsstelle und wurde später ehrenamtlicher zweiter Bevollmächtigter der neuen Verwaltungsstelle Stadthagen. Er hat bei der Jubilarehrung einen spannenden Rückblick auf die Höhepunkte der regionalen Gewerkschaftsarbeit gegeben.
Der Anfang war nicht einfach. Zumal sich die Bückeburger und Stadthäger zusammenraufen mussten, um in der Verwaltungsstelle Stadthagen zu fusionieren. Erst ein Vorstandsbeschluss machte den Weg zur Fusion frei. Drieschner: "Doch dann entwickelte sich eine fruchtbare und konstruktive Zusammenarbeit". Mit der Neugliederung von Nienburg und Stadthagen 2008 flossen die verschiedenen Arbeitskulturen zu einer neuen Gewerkschaftsarbeit in der IG Metall Nienburg-Stadthagen zusammen. Thorsten Gröger: "Wir haben mit der Neugliederung die Entwicklung in der Region aufgefangen und eine neue Betreuungsstruktur der Betriebe aufgebaut." Gemeinsam mit den Interessenvertretern in den regionalen Betrieben bietet die IG Metall ein großes Angebot für Ihre Mitglieder zum Bespiel bei ZF und in vielen Klein- und Mittelbetrieben. "Wir sind betrieblich und gesellschaftspolitisch präsent", so Gröger. In seiner Festrede hat Gröger auch die wichtige politische Arbeit hervorgehoben. "Die Rente mit 67 war die größte politische Fehlentscheidung der letzten Jahre", betonte Gröger. "Die IG Metall wird sich weiter für einen flexiblen Ausstieg statt mit 67 engagieren." Dafür setzen sich viele Ehrenamtliche in den Betrieben, in der IG Metall und in der Öffentlichkeit ein. Gröger erinnerte auch an entscheidende politische Ereignisse in den Eintrittsjahren der jeweiligen Jubilare: "Gewerkschafter haben auch immer wieder Geschichte geschrieben."