1. Übernahme der Brauerei verzögert sich

    Konkretes Kaufangebot liegt vor / Die Verhandlungen mit Interessenten dauern an / Mitarbeiter informiert

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    STADTHAGEN (ag). Ein Vertragsabschluss zwischen der insolventen Schaumburger Brauerei und einem Kaufinteressenten wird nicht wie erwartet bis Ende des Jahres über die Bühne gehen. Der Zeitplan habe sich verschoben, erklärte der Insolvenzberater Sascha Bibiha. Konkrete Verhandlungen werden derzeit mit einem Interessenten geführt. Diese Lösung sei optimal und "kein Notnagel". Und trotzdem: Sollte einer der anderen Interessenten einen höheren Betrag zur Verhandlung stellen, könnten sich die Stadthäger noch umorientieren. "Uns stehen alle Möglichkeiten offen, noch sind wir mit keinem verheiratet", so Bibiha. Einen konkreten Vertragsabschluss erwartet der Rechtsanwalt im ersten Quartal 2014.

    Am vergangenen Dienstag wurden die Mitarbeiter der Brauerei in einer Versammlung vom aktuellen Stand der Dinge unterrichtet. Nach einem schnellen Auftakt der Gespräche und Verhandlungen, verzögert sich der Abschluss nun um einige Monate. Hauptgrund dafür ist die Beantragung von Fördermitteln. Dieser Vorgang verzögere den ganzen Prozess, sei aber unbedingt notwendig, sparen Fördermittel doch allen Seiten Geld ein. Bislang wurde viel Zeit in Vertragsentwürfe investiert, es gäbe jedoch noch nichts Endgültiges. "Der Zahlungseingang auf dem Konto zählt", so Bibiha. Doch auch der Kaufinteressent ist um einen Vetragsabschluss im ersten Quartal bemüht. Zudem sind noch einige weitere Kaufinteressenten aufgetreten, mit denen die Brauerei in Gespräche tritt. Dabei handele es sich vornehmlich um strategische Investoren, die Interesse an dem Nischenprodukt der Privat-Brauerei haben. Andere Möglichkeiten stünden zwar noch offen, die Verhandlungen mit dem Hauptinteressenten seien jedoch schon sehr konkret und würden eine optimale Lösung für die Brauerei, die Mitarbeiter, den Standort und die Marke bieten. Aktuell geht in der Brauerei alles seinen gewohnten Gang: Bier wird gebraut, Bier wird ausgeliefert. Einige Aushilfen werden zwar über den Winter nicht beschäftigt, dass sei aber turnusgemäß in jedem Winter der Fall.

    Die ersten Nachrichten um eine drohende Insolvenz der Schaumburger Privat-Brauerei erreichten die Öffentlichkeit im vergangenen Juli. Inhaber Friedrich-Wilhelm Lambrecht stellte den Insolvenzantrag auf eine drohende Zahlungsunfähigkeit - nach 140 Jahren Traditionsbrauerei. Das erklärte Ziel war schon damals die Fortführung der Brauerei, Sicherheit für Mitarbeiter und Gläubiger. Als Ursache für den Antrag auf ein vorläufiges Insolvenzverfahren führt Lambrecht einerseits die allgemeine Situation auf dem deutschen Markt, zum anderen die besondere Situation in Schaumburg an: die Abwanderung von Kaufkraft. In der Folge ergriffen die Stadthäger die Initiative und zeigten ihre Solidarität, unter anderem mit einem Fackelumzug. Foto: ag/Archiv

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