Im Mittelpunkt des Abends standen einige "Salon-Vorführungen" im Stil des 18. Jahrhunderts. Stefan Meyer stellte unter anderem Kugel-, Band- und Scheiben-Elektrisiermaschinen vor oder demonstrierte klassische Experimente wie den "Elektrischen Hagel", die "Franklin´sche Klingel", die "Tassenkrone" oder die bereits 1754 erfundene "Leidener Flasche" vor.
Bei seinem geschichtlichen Rückblick machte Stefan Meyer deutlich, dass schon im 18. Jahrhundert Experimente mit Elektrizität gemacht wurden - die freilich überwiegend eher unterhaltsamen Charakter hatten.
Mit richtig ernsthaften Bemühungen indessen ging es zu jener Zeit tatsächlich in Rinteln zu. Was vermutlich bislang nur wenige wussten: Nachdem ein Physik-Professor der Rintelner Universität in Frankfurt Benjamin Franklin kennen gelernt hatte, ließ er sich von dessen Erfindung des Blitzableiters inspirieren. Mit dem Ergebnis, dass die Rinteln bereits im Jahr 1779 als erste Stadt über ein "flächendeckendes" System von Blitzableitern verfügte.
Allerdings habe man nach der Installation zwei Jahre auf ein Gewitter warten müssen, klärte Stefan Meyer auf, um schließlich herauszzufinden, dass das System eben doch nicht flächendeckend, sondern nur punktuell funktioniere. -
Die von Dr. Stefan Meyer und dem Tobias Deterding konzipierte Wanderausstellung mit zahlreichen Exponaten aus der Pionierzeit der Elektrotechnik ist noch ein halbes Jahr lang in der Eulenburg zu sehen, bevor sie dann auch in andere Städte "wandert".
Wer sich selbst ein Bild machen möchte: Das Museum ist in der Regel dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Foto: km