LANDKREIS SCHAUMBURG (ste). Die Jury für die Vergabe des Innovationspreises des Landkreises Schaumburg, bestehend aus Martin Wrede von der IHK in Stadthagen, Landrat Jörg Farr, Brigitte Bödecker als ehemaliges Kreistagsmitglied und Dr.-Ing. Leif-Erik Lorenzen, Geschäftsführer der Tewiss (Technik und Wissen), hatte es bei der Bewertung der eingesandten Bewerbungen für den Preis nicht leicht. Ein bunter Mix an innovativen Ideen mit schwerer Vergleichbarkeit ließ einen klaren Sieger nicht erkennen. So entschied man sich im Gremium, drei gleichrangige Preisträger zu küren. Wolfgang Müller aus Niedernwöhren entwickelte einen "Glassicherungstray", bei dem die Gläser im Wohnmobil- oder Wohnwagenschrank eine Schräglage von 45 Grad vertragen, ohne dabei zu Bruch zu gehen. Preisträger zwei ist die Firma "Hautau", deren Fensterlüfter "Ventra" mit Wärmetauscher ausgerüstet ist und auch nachträglich eingebaut werden kann, ohne dabei aufzufallen. Dritter Preisträger ist Sebastian Teiwes, dessen "Social Communication Center" in Seggebruch die Marke "Sometoo" entwickelte. Damit können Gespräche in unterschiedlichen sozialen Netzwerken auf einer Oberfläche verwaltet, synchronisiert und sogar vernetzt werden.
Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz begrüßte vor der Verleihung der Preise als Hausherr im Rintelner Brückentorsaal und nutzte die Gelegenheit, Werbung für den Standort Rinteln mit seinen Stärken als familien- und unternehmerfreundliche Stadt zu machen. Landrat Jörg Farr lobte die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Landkreis und machte ihnen Mut, mit innovativen Ideen voran zu gehen. Der Landkreis, so Farr, werde auch weiterhin Brücken zwischen den Unternehmen und Universitäten bauen. Mit "Technik und Wissen" in Garbsen besteht seit 1999 eine Kooperationsvereinbarung. Schaumburger Unternehmen, so Farr, stellten sich in besonderer Weise den Herausforderungen der Zeit und seien vielfach mit ihren Produkten Weltspitze in den jeweiligen Nieschen. Das drücke sich auch in den Zahlen am Arbeitsmarkt aus. Farr warnte Land und Bund davor, Wirtschaftspolitik nur für die großen Leitindustrien zu machen.
Er begrüßte dann Dr. Eberhard Brezski von der "Nord LB", der Niedersachsen und dem Landkreis Schaumburg Mut machte: "Die Wirtschaft ist hier in der Summe auch international wettbewerbsfähig!" Die Wirtschaft in Schaumburg habe sich in der Krise gut behauptet und die Arbeitslosigkeit sei rückläufig. Das Chancen-Risiko-Profil sei ausgeglichen. Stark im Kommen sei der Dienstleistungssektor im Bereich Pflege und Gesundheit, Fachkräfte würden hier händeringend gesucht und werden mittlerweile bereits in China rekrutiert. Hier liege eine der Herausforderungen der Zukunft. Ganz genau schaue das Ausland auch auf die Energiewende in Deutschland: "Wird die gut gemanagt, könnte Deutschland und die entsprechende Technologie der Motor für weitere Projekte in anderen Ländern sein", so Brezski. Das größte Risiko in Niedersachsen liegt in der starken Abhängigkeit von der Autoindustrie. Kriselt es hier, so zieht das immer auch andere Zweige mit sich nach unten. Doch zurzeit behaupte sich diese Industrie am Weltmarkt jedoch prächtig. Brezskis Quintessenz für Schaumburg: "Ihr Landkreis hat eine gute wirtschaftliche Basis!"Foto: ste