1. Eindringlicher Hilferuf des Vorstands

    Verzweifelt neuer Vorsitzender gesucht / Auflösung des Vereins droht

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    LINDHORST (bt). "Vorstandsmitglieder dringend gesucht" ist ein Brief des Erweiterten Vorstands des TuS Jahn Lindhorst überschrieben, den dieser an Vereinsmitglieder gerichtet hat. Seit Beginn des Jahres ist die Vereinsführung damit beschäftigt, einen neuen Vorsitzenden zu finden. Gegenwärtig leitet der stellvertretende Vorsitzende Harald Gaus kommissarisch die Geschäfte.

    Bei der auf den 17. Januar angesetzten Jahreshauptversammlung droht dem Verein das Aus. Im Januar sind neben der Position des 1. Vorsitzenden auch die Ämter des stellvertretenden Vorsitzenden, die Position des Schriftführers sowie drei weitere Posten im Erweiterten Vorstand zu besetzen, darunter insbesondere das Amt des Mitgliedswartes. Anja Siebert stellt sich hier nicht mehr zur Wahl. Kadidaten für die Ämter sind gegenwärtig Fehlanzeige. Der Erweiterte Vorstand wendet sich in dem Schreiben an die rund 400 Mitglieder des Vereins, die mindestens 18 Jahre alt sind, und bittet sie dringend um Unterstützung. Die Bereitschaft zur Mitarbeit im TuS Jahn – Vorstand wird angemahnt, Ausreden wie "keine Zeit, keine Lust" lassen die aktuellen Vorstandsmitglieder nicht gelten. Eins macht Harald Gaus aber auch klar: Hausbesuche in Bettelmanier wird es mit ihm nicht geben. Gaus selbst kandidiert im Januar aus beruflichen und privaten Gründen nicht erneut für das Amt des 2. Vorsitzenden. Auch wenn er optimistisch gestimmt sei, seine Erfahrung bei der Suche nach Kandidaten habe ihm gezeigt, dass man sich nur auf sehr wenige Leute im Verein verlassen könne. Ein riesiges Problem sei der Glaube vieler Mitglieder, als Vorstandsmitglied sei man für alles verantwortlich. "Das ist nicht so", erklärt Gaus. Ein weiteres großes Problem sei "der Moloch" Herrenfußball, den Gaus und seine Vorstandskollegen als "Staat im Staate" beschreiben. Die Sparte Fußball arbeite nach eigenen Regeln und nach eigenem Selbstverständnis. "Die Kommunikationsstrukturen sind nicht transparent, der Vorstand bekommt nicht alles mit und muss mit unliebsamen Überraschungen wie unvorhergesehenen Rechnungen leben", erläutert Gaus seine Erfahrungen mit der Fußballsparte. Vor diesem Hintergrund ist sich der kommissarische Leiter des Vereins mit seinen Vorstandskollegen einig: Es sollte bei der Kandidatur zum Vorsitzenden "jemand aus dem Fußball sein". Rund die Hälfte aller etwa 800 Mitglieder gehören der Fußballsparte an. Natürlich gebe es umfangreiche Unterstützung für die neue Führungscrew.

    "Sollten wir bis zur Jahreshauptversammlung keine Freiwilligen finden, steht der Verein nach einer erneuten Versammlung im März vor der Auflösung", heißt es unmissverständlich: "Ohne Vorsitzenden – kein Verein". Dies wurde klar und eindringlich im Rahmen einer Vorstandssitzung formuliert, an der Sarah Bartels (Spartenleiterin Damenfußball), Christian Regert (stellvertretender Schriftführer und Pressewart), Peter Klimke (Schriftführer) sowie Kassenwart Karsten Wagner und Iris Fischer (Sparte Turnen und Jugendleiterin) teilnahmen. Wer seine Mitarbeit oder Kandidatur anbieten möchte, kann sich unter 05725/7171 bei Harald Gaus oder jedem anderen Vorstandsmitglied melden. Foto: bt

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