BAD NENNDORF (pd). Der Ansatz war ehrgeizig, das Ergebnis eher langweilig: Das mit viel Elan und Engagement, Zuschussgeldern und zukunftsweisendem Konzept erstellte Mehrgenerationenhaus an der Bahnhofstraße soll nach dem Willen des Ausschusses für Jugend, Soziales, Kultur und Sport so heißen, wie es über Jahrzehnte bereits hieß: Vereinsheim. An dieser Namensgebung hat auch kein Wettbewerb etwas geändert, denn die meisten Einsender haben sich eben für diesen Vorschlag ausgesprochen.
Die Alternativen lauteten unter anderem "El Finca" oder "Haus der Vielfalt". Einiges war ziemlich sperrig, wie zum Beispiel "Haus des Lächelns" oder "Casa Generation". Oder zu modern wie "House 4 All" oder "Sozial Club". Am Ende hatten bei der Entscheidung diejenigen das Heft in der Hand, die das Haus schon seit Generationen nutzen: Der VfL Bad Nenndorf, der Männergesangverein und der Schützenverein. Unterstützt wurde der Entschluss von Ratsherr Bernd Zimmer von der Wählergemeinschaft Nenndorf (WGN), der den Wiedererkennungswert der Einrichtung herausstellte.
Stadtdirektor Bernd Reese wollte dieser Begründung nicht so ganz folgen. Er unterstrich, dass der Wettbewerb extra dafür gestartet worden sei, einen neuen Namen zu finden, der auch das neue Konzept vom Treffpunkt der Generationen unter einem Dach widerspiegeln solle. Das Haus, das heute "Offen für viele" sei, habe eben auch einen Namen verdient, der dieses deutlich mache, warb Reese für einen neuen Titel. Die Verwaltung favorisierte den Namen "MeGa-Haus", erklärte der Verwaltungschef weiter. Er ergänzte aber: "Sie entscheiden, wir führen das dann aus".
Karl-Heinz Richter von der SPD erklärte, dass sich seine Fraktion für "Mehrgenerationenhaus" ausgesprochen hätte, er aber für "Vereinsheim" stimmen werde. Marlies Matthias erklärte für die CDU- Fraktion, dass diese ebenfalls an dem alten Namen festhalten wolle. Ratsherr Erwin Biener von der WGN enthielt sich in der abschließenden Abstimmung, verriet davor aber seine Vorliebe für die Bezeichnung "Mega-Haus".
Auf die Einlassung von Lutz Oltrogge (SPD), dass die Bezeichnung Vereinsheim ja nicht deutlich mache, dass hier jetzt auch das Jugendzentrum (JZ) untergebracht sei, konterte Silke Engelking vom VfL Bad Nenndorf, dass inzwischen wohl die große Mehrheit der JZ- Nutzer wüssten, wo sie ihren Treffpunkt heute finden würden. Und auch Moran Dzang, JZ- Leiter, hatte offensichtlich nichts gegen den "neuen alten" Namen "Vereinsheim" einzuwenden. Bei sechs Ja-, zwei Neinstimmen und einer Enthaltung wurde so beschlossen. Das letzte Wort hat jetzt der Verwaltungsausschuss der Stadt.
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