1. Im gefährlichen "Dschungel der Nicknames"

    Theaterstück zeigt mehr als 1200 Schülern die Gefahren des Internets / BASTA organisiert fünf Aufführungen

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    Eine halbe Stunde später: Die Kinder finden sich inmitten der fesselnden Geschichte des Präventionstheaters "clickit!2" wieder. Plötzlich ist es überhaupt nicht mehr cool, dass alles im "World Wide Web" verbreitet und von anderen gesehen werden kann.

    Billa und vor allem ihr Klassenkamerad Silvio stehen durch Unachtsamkeit im Visier einer gewalttätigen Gruppe und werden im Internet, im "Dschungel der Nicknames", gemobbt. Weil sich die junge Schülerin gemeinsam mit anderen für Silvio einsetzt, kommt dieser noch einmal glimpflich davon. Eine Tortenschlacht führt zum Happy End.

    Hinter dem Stück steht der Kölner Verein "Zartbitter", eine Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch. Bereits seit mehreren Jahren touren die Schauspieler damit durch deutsche Schulen. Das junge Publikum erlebt dabei, dass Mobbing durch manipulierte Videos und Fotos, der Aufruf im Chat, jemanden zum "Opfer" zu machen, sowie die Konfrontation mit pornografischem Bildmaterial von Kindern oder Horrorbildern im Internet keineswegs "witzig" und für die Betroffenen äußerst belastend sind.

    Anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums hatte das BASTA Mädchen- und Frauenberatungszentrum insgesamt fünf dieser Theateraufführungen für rund 1200 Schaumburger Schüler organisiert. Nach der Inszenierung standen die Schauspieler Johannes Schmidt (Captain@Sorglos), Massimo Tuveri (Silvio) und Imke Pankauke (Billa) den Schülern Rede und Antwort.

    Ob die Geschichte wahr sei, wollte ein Junge wissen. Das Ende habe zwar nichts mit der Wirklichkeit zu tun, erklärte Pankauke, die Story an sich aber sei aus vielen gesammelten Geschichten entstanden, mit denen sich Mädchen und Jungen an die Beratungsstelle gewandt haben. "Uns ist es wichtig zu sagen: Wenn jemand so fies gemobbt wird, ist das kein Spaß. Sucht euch jemanden, dem ihr vertraut und dem ihr davon erzählen könnt." Kollege Tuveri ergänzte: "Wer es schafft, sich anzuvertrauen, dem geht es eindeutig besser." Denn als das Trio das junge Publikum fragte, ob es glaube, dass die Geschichte wirklich so passieren könnte, schossen unzählige Arme in die Höhe. Das gleiche Bild zeigte sich, als es darum ging, wer schon bei Facebook aktiv sei.

    Wer den Haken hinter die AGBs setze, gab Tuveri zu bedenken, gebe seine Bildrechte an das soziale Netzwerk ab, das damit dann machen könne, was es wolle. Er rief dazu auf, sich Gedanken darüber zu machen, wie Schüler sicher im Netz unterwegs sein könnten. Foto: jl

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