1. "Frieden und Vergebung sind keine Utopie"

    Volkstrauertag: Zentrale Gedenkfeier mit Ansprache von Brigadegeneral Alfons Mais / Rund 80 Besucher anwesend

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    SCHAUMBURG (km). Rund 80 Besucher, darunter Landrat Jörg Farr, Rintelns Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz und Ortsbürgermeister Eckhard Hülm nahmen am Volkstrauertag an der zentralen Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem Ehrenfriedhof an der Paschenburg teil. Neben der Prominenz aus Politik und Kirche, aus Organisationen und Verbänden sowie einer Abordnung der Bundeswehr fand sich auch wieder eine Delegation der Kyffhäuser ein, die mit ihren Standarten seit vielen Jahren das optische Bild der Veranstaltung prägen und beide traditionell auch einen Kranz am Ehrenmal niederlegen. Den musikalischen Teil bestritt ein Blasquartett der Kreisjugendmusikschule, für den vokalen Beitrag sorgten diesmal die Männer von der Liedertafel Enzen-Hobbensen, und die Totenehrung nahmen wieder Schüler von der Stadthäger Oberschule am Schlosspark vor. Nach der Begrüßung durch Kreisvorsitzenden Werner Vehling hielt Brigadegeneral Alfons Mais die Gedenkrede, in der Jahr für Jahr an jene Menschen erinnert wird, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben lassen mussten oder Opfer von Gewaltherrschaften wurden. Mais widmete seine ersten Gedanken aber zunächst der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und wies darauf hin, dass seit 1956 über 3200 Bundeswehrsoldaten ihr Leben hatten lassen müssen. Seit 1990 mussten bei Auslandeinsätzen 102 Tote beklagt werden. Gedenken sei in dem Zusammenhang mehr als nur Erinnerung: Dazu gehöre vor allem die Reflexion - bestenfalls mit der Einsicht: "Frieden und Versöhnung sind eine reale Option". Nach dem Ersten Weltkrieg, befand der Offizier, sei davon aber noch keine Rede gewesen: Statt Vergebung hätte die Parole "Vergeltung" gelautet - und noch einmal hätten über 50 Millionen Menschen sterben müssen. Der Weg zu Frieden und Vergebung sei gleichwohl keine Utopie - auch wenn es nach dem Zweiten Weltkrieg immer noch über 300 kriegerischen Konflikten gegeben habe.

    Foto: km

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