LINDHORST (jl). Was lernt man eigentlich als Bankkaufmann? Welche Ausbildung ist überhaupt die richtige? Fragen, auf die die Schüler der Magister-Nothold-Schule am fünften Arbeitgeberabend Antworten bekommen konnten. Rund 60 Vertreter von mehr als 30 Betrieben aus der Region sowie berufsbildenden Schulen und der Agentur für Arbeit informierten im persönlichen Gespräch über Möglichkeiten zum Berufseinstieg. Neben potenziellen Ausbildungsbetrieben engagierten sich auch die Kreishandwerkerschaft Schaumburg, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, IHK Stadthagen und Fachkräfte-Initiative Weserbergland plus.
Mit der Bewerbungsmappe unter den Armen und oftmals in Begleitung ihrer Eltern strömten rund 120 Neunt- und Zehntklässler der Haupt- und Realschule in die Mensa, die sich in eine kleine Messehalle verwandelt hatte. Wochenlang waren Birgit Schukowski, Sozialpädagogin der Schule, und Anika Beißner, Fachlehrerin für Wirtschaft, damit beschäftigt gewesen, möglichst viele Betriebe und Einrichtungen der Umgebung anzusprechen und einzuladen, die den Schülern bei ihrer Berufsorientierung helfen. "Der Arbeitgeberabend ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg in die Berufswelt", sagte Schukowski in ihrer Eröffnungsrede und bedankte sich bei den zahlreichen Teilnehmern. Die Schüler ermutigte sie, sich persönlich zu informieren. "Der erste Schritt in ein erfolgreiches Berufsleben erflogt heute. Keiner beißt hier oder reißt euch den Kopf ab – Probiert es einfach aus."
Während mancher zunächst noch etwas schüchtern die Gespräche nur beobachtete, wanderten andere schon von Tisch zu Tisch, knüpften die ersten Kontakte, informierten sich über interessante Betriebe sowie über die jeweiligen Tätigkeitsanforderungen der verschiedenen Berufe, fragten nach oder stellten sich sogar direkt für eine konkrete Ausbildung oder ein geplantes Praktikum vor. Zudem konnten sie sich ein fachmännisches Urteil über ihre Bewerbungsmappe einholen.
Entgegen manch kritischer Betrachtung betonte Fritz Pape, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Schaumburg, die "äußerst stabile Lage" auf dem hiesigen Ausbildungsmarkt. Auf genaue Zahlen verwies Martin Wrede, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Stadthagen. Demnach betreut die Industrie- und Handelskammer derzeit rund 1300 Ausbildungsverhältnisse in Schaumburg, darunter 460 neu eingetragene seit Beginn des Jahres – "sehr zufriedenstellende Zahlen, die ungefähr denen aus dem vergangenen Jahr entsprechen", wie Wrede hervorhob. Die hohe Zahl der anwesenden Vertreter zeige, dass auch die Firmen Interesse an den Schülern hätten und nicht nur umgekehrt. Denn während beim ersten Arbeitgeberabend vor vier Jahren etwa 20 Betriebe und Einrichtungen ein vielfältiges Informationsangebot vorgestellt hatten, waren es bei der fünften Auflage bereits mehr als 30. Vom Koch bis zur Industriekauffrau, vom Fluggerätemechaniker bis zur Kosmetikerin, informierten sie über mehr als 70 verschiedene Berufe und klärten zum Beispiel die Frage, was man eigentlich als Bankkaufmann lernt. Foto: jl