MEERBECK (jl). Ein Schaumburger Erfolgsmodell feiert Geburtstag und macht sich wohl selbst das schönste Geschenk: Pünktlich zum 50-jährigen Bestehen hat der Abwasserverband "Gehle-Holpe" vergangene Woche sein erweitertes Betriebsgebäude auf dem Gelände der Kläranlage in Volksdorf mit einer kleinen Feierstunde eingeweiht. 1963 durch den Vorgängerverband "Gehle" gegründet, der Zusammenschluss "Gehle-Holpe" erfolgte zehn Jahre später, übernimmt der Abwasserverband heute die Schmutzwasserbeseitigung und Trinkwasserversorgung für mehr als 23 000 Bürger im Landkreis. Zu den Mitgliedern gehören die Samtgemeinden Nienstädt, Niedernwöhren und Sachsenhagen sowie die Städte Bückeburg und Stadthagen. Allein 230 Kilometer Kanalnetz liegen in dem 105 Quadratmeter großen Einzugsgebiet versteckt unter der Erde.
In seiner Rede ließ Verbandsvorsteher Werner Vehling das vergangene erfolgreiche halbe Jahrhundert Revue passieren und blickte in die Zukunft. Insgesamt rund 100 Millionen Euro hat der Abwasserverband demnach in den Ausbau und die Modernisierung der Kläranlage investiert. Mitgewachsen sind auch die Ansprüche an die Labortätigkeit, den die Räumlichkeiten nicht mehr gerecht werden konnten. Mithilfe des Architekten Gerd Köster aus Helpsen strukturierte der Verband die bestehenden Gebäude um.
So wurde eine nicht mehr benötigte Bausubstanz umgebaut in eine Werkstatt- und Fahrzeughall, in der auch der Empfang stattfand. "Noch vor rund zwölf Monaten wäre dies so nicht möglich gewesen, es sei denn, wir hätten uns alle schwimmend hier in den ehemaligen Belebungsbecken bewegt", erklärte Vehling. Im gegenüberstehenden Backsteinhaus, in dem einst die Werkstatt sowie das Material- und Öllager untergebracht waren, sind durch Umbau und Erweiterung die neuen Büros, das Labor und ein Sozialraum entstanden. Vehling zufolge finanzierte der Verband die gesamte Baumaßnahme ausschließlich mit Eigenmitteln, die Kosten belaufen sich auf rund 696 000 Euro. Dies sei ein zufriedenstellendes Ergebnis und zeige, "dass wir unserem Grundsatz, wirtschaftlich und sparsam zu arbeiten, auch bei diesem Projekt treu geblieben sind".
Glückwünsche zum Geburtstag überbrachte unter anderem Bernd Hugo, Leiter des Amtes für Kreisstraßen, Wasser- und Abfallwirtschaft. Dass die 50-jährige Tätigkeit zum Wohle der Allgemeinheit eine Verbesserung der Lebensqualität darstelle, sei jedem klar, lobte er. Im Anschluss lud Vehling gemeinsam mit Geschäftsführer Hans-Heinrich Redeker zum Rundgang durch die neuen Büro- und Funktionsräume ein, die nun richtiges Wohlfühlarbeiten ermöglichen. "Das hat sich alles sehr verändert", "Sehr schön", staunten die Gäste. Foto: jl