1. Gute Wünsche für die Frauen mit Herz

    Beratungsstelle "BASTA" feiert 25-jähriges Jubiläum / Beratungsbedarf wächst weiterhin

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    STADTHAGEN (nb). Eine echte "Herzensangelegenheit" ist es für Tina Günther, sich bei den Mitarbeiterinnen von "BASTA" zum Jubiläum für 25 Jahre Einsatz und Hilfe zu bedanken. Diese nahm sich die Lehrerin ganz bildlich vor und überreichte im Namen der Schule am Schlosspark ein Herz, dass sich schließlich in ein Vielfaches entfaltete. Ein Symbol für alle, denen die Expertinnen seit Gründung des Beratungszentrums mit viel "Achtsamkeit, Wärme und Nähe" geholfen hatten. Seit der Gründung habe sich diese "Arbeit am offenen Herzen" nicht geändert.

    Kreis-Schuldezernentin Katharina Augath, die in Vertretung für Landrat Jörg Farr die Glückwünsche des Landkreises überbrachte, hob die positive Haltung hervor, mit der die Mitarbeiterinnen diesem negativen Thema begegneten. "BASTA" biete Beratungen an, die echte Hilfen darstellten, seit einer Zeit, "wo andere Kommunen und Landesteile erst sehr viel später angefangen hätten, sich mit diesem Thema programmatisch zu beschäftigen. "Eigentlich würde ich ja lieber zur Auflösung gratulieren", gibt Augath zu, doch das Gegenteil ist der Fall.

    Der Beratungsbedarf wächst weiterhin und immer mehr Mädchen überwinden ihre Scheu und finden den Weg zu "BASTA", ein Verdienst, der auf die gute Beratungsarbeit des heutigen Mädchen- und Frauenzentrums zurückzuführen sei. Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung hülfen dabei, den Tätern strukturell den Boden zu entziehen. Jede Verletzung der persönlichen Freiheit von Mädchen und Frauen sei Gewalt und "BASTA" zeige nach außen hin, was ein Täter zu erwarten habe. Doris Weide und Cornelia Künzel erinnerten als Frauen der ersten Stunde in Spielszenen an den Werdegang von "BASTA", das mit einer kleinen Ecke Frauenliteratur 1983, einem VHS-Theaterkurs zum Thema "Gewalt gegen Frauen" und einer Nothilfegruppe 1984 seinen Anfang nahm. Große Lacher ernteten sie mit der Aussage, zu dieser Zeit habe in Schaumburg noch das Patriarchat geherrscht. 1985 folgte in einem angemieteten Laden der Einstieg in die Vereinsarbeit, unter dessen Dach nach dem Frauencafé später die Beratungsstelle gegründet wurde. Als weiterer Zeitzeuge meldete sich Armin Böhm zu Wort, der als ehemaliger Direktor des Amtsgerichtes Bückeburg die Entwicklungen zum rechtlichen Schutz von Gewalt betroffener Frauen begleitet hat. Die Frauen von "BASTA" lernte er in einem gemeinsamen Arbeitskreis Anfang der 90er Jahre kennen und gab augenzwinkernd zu, angetan gewesen zu sein, dass sie eben nicht dem grau-lila "Feindbild" entsprachen, das ihm bisher in Sachen Frauenrechten begegnet war. Die Zusammenarbeit beschrieb Böhm als intensiv und konstruktiv, in der sich die Ansichten beider Seiten weitgehend gedeckt hätten. Dagmar Behrens von der Opferhilfe stellte die Wichtigkeit der Präventionsarbeit heraus. Selbst junge Mädchen würden "BASTA" kennen, das helfe beim Öffnen und Anvertrauen. Viele Gäste aus dem Bereich de sozialen Institutionen, Vertreter des Landkreises und der Politik feierten das Jubiläum mit.

    Foto: nb

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