POHLE (al). Weil die Wochen im Advent als Zeit der Märchen- und Theaterspiele gelten, hat die Pohler "Bunte Bühne" derzeit tüchtig zu tun. Ihre Mitglieder lernen Texte auswendig, entscheiden über die richtige Kostümierung und bauen an den Kulissen. Denn wieder soll sich zum Auftakt der Vorweihnachtszeit das Dorfgemeinschaftshaus in einen kleinen Theatersaal verwandeln.
Diesmal erweisen sie den berühmten Märchensammlern Jakob und Wilhelm Grimm ihre Referenz. Denn vor genau 200 Jahren ist deren erste Sammlung der "Kinder- und Hausmärchen" erschienen und darin auch die Geschichte vom "Tischlein deck dich".
Über die Umsetzung der Erzählung in eine Bühnenversion mit Spielszenen und Dialogen hat sich vor allem Kerstin Clausing Gedanken gemacht. In die elf Rollen schlüpfen Mütter mit recht originellen Kostümen vor einer noch eigenwilligeren Dekoration.
45 Minuten lang wird deshalb die Geschichte vom armen Schneider und dessen hinterlistiger Ziege erzählt. Weil diese angeblich beim Weidegang nicht satt geworden sei, jagte der Mann seine drei Söhne fort. Diese aber kehrten mit unterschiedlichen Schätzen zurück: einem sich selbst deckenden Tisch, einem Dukaten speienden Goldesel und einem Sack samt tanzendem Knüppel. Wie nun die vermeintliche Zauberei von der lokalen Schauspielertruppe wohl dargestellt wird, können die Besucher bei insgesamt vier Terminen erleben. Los geht es mit der Premiere am Freitag, 29. November, um 9 Uhr, die traditionell kleinen Theaterfreunden vorbehalten ist. Neben der Pohler Kindergartenbelegschaft werden die Zweitklässler der Lauenauer Albert-Schweitzer-Schule erwartet.
Um 20 Uhr folgt die Wiederholung "für alle großen Kinder und Märchenliebhaber". Im Anschluss an die beiden weiteren Aufführungen am Sonnabend, 30. November, um 16 Uhr und am Sonntag, 1. Dezember, um 14.30 Uhr wirken auch andere örtliche Vereine mit: bei einem kleinen Weihnachtsmarkts beziehungsweise bei Kaffee und Kuchen und adventlichem Gesang. Theaterkarten gibt es bereits im Vorverkauf zum Preis von 4 Euro für Erwachsene und einem Euro für Kinder bei "Lotto-Wiese" in Lauenau (Edeka-Markt). "Wir wollen vor allem für Familien den Besuch erschwinglich halten", erinnert Vorsitzende Sabine Bartels an den Ursprung der lokalen Bühnentradition. Gegründet hatte sich diese als eine Alternative zu Theaterfahrten nach Hameln und Hannover. Dass darüber hinaus Märchen im Bewusstsein der Kinder bleiben, sei ein weiteres Anliegen. Foto: al