OBERNKIRCHEN (em). Die Stadt lädt gemeinsam mit der Evangelisch- lutherischen und der Katholischen Kirchengemeinde alle Bürger ein, am Sonnabend, dem 9. November der Opfer des Holocaust und der Ereignisse der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zu gedenken. Die sogenannte "Reichskristallnacht" war eine gezielte Kampagne gegen die jüdischen Mitbürger und wurde vom nationalsozialistischen Staat initiiert und gelenkt. Sie machte deutlich, welches Ziel das Regime verfolgte: Die Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung und die Zerstörung der jüdischen Kultur in Deutschland und ganz Europa. Auch in Obernkirchen hatten die jüdischen Familien unter den Nationalsozialisten vor Ort zu leiden. An ihr bitteres Schicksal und das der Juden Europas in den Jahren der Gewaltherrschaft soll mit der Gedenkfeier erinnert werden. Zugleich wollen die Veranstalter vor antisemitischen und rassistischen Tendenzen in der Gegenwart warnen und ihnen entgegentreten. Rechtsextreme Vorstellungen und Aktivitäten breiten sich in der Gesellschaft wieder aus. Es bleibt daher wichtig, gegen dieses gefährliche Gedankengut deutlich und öffentlich Stellung zu beziehen. Die Stadt und die beiden Kirchengemeinden bitten die Bürger daher um rege Beteiligung. Die solle auch deutlich machen, dass die Einwohner Obernkirchens Gewalt und Hass ablehnten und sich für ein friedliches und tolerantes Zusammenleben in ihrer Stadt stark machten.
Die Feier findet am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge in Obernkirchen an der Bornemannstraße/Ecke Strullstraße statt. Sie beginnt um 18 Uhr. Die Ansprache hält der Ratsherr Bernd Kirsch.