BAD NENNDORF (mk). Nach dem großen Demonstrationsgeschehen am 3. August war die Kurstadt zum zweiten Mal das Ziel mehrerer versammlungsrechtlicher Veranstaltungen. Für den vergangenen Sonnabend hatten der Landesverband NRW "Die Rechten" eine Kundgebung und das rechtsextremistische Gedenkbündnis Bad Nenndorf einen Aufzug vom Wincklerbad zum Bahnhof angemeldet. Eine dritte Anmeldung der NPD war kurzfritig zurückgezogen worden. Nach dem Ökumenischen Gottesdienst nahmen rund 350 Teilnehmer an einem "Zug der Erinnerung" von den Stolpersteinen in der Fußgängerzone zum Jüdischen Mahnmal und anschließend zur Jüdischen Gemeinde an der Bahnhofstraße teil. Der Aufzug der Rechten mit circa 60 Personen begann mit einer Kundgebung am Wincklerbad. Anschließend zogen die Teilnehmer zum Bahnhof, um nach einer Abschlusskundgebung die Rückreise anzutreten. Nachdem die Rechtsextremisten den Platz vor dem Wincklerbad verlassen hatten, konnte das Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" dort wie vorgesehen seinen Aufzug beenden. "Der polizeiliche Auftrag war es, die versammlungsrechtlichen Aktionen zu schützen, mögliche Auseinandersetzungen von rivalisierenden Gruppen zu verhindern und dabei die Beeinträchtigung für das öffentliche Leben in Bad Nenndorf möglichst gering zu halten. Diese Ziele haben wir erreicht", bilanziert Einsatzleiter Frank Kreykenbohm. Der friedliche Protest des bürgerlichen Spektrums spiegelt sich auch in den wenigen Maßnahmen wider, die die Polizei am Einsatztag ergreifen musste. Auf Seiten der polizeilichen Einsatzkräfte gab es gleich zu Beginn einen Zwischenfall. Auf der Anfahrt wurde ein Einsatzfahrzeug unverschuldet in einen Verkehrsunfall verwickelt, bei dem vier Polizeibeamte verletzt wurden. Alle vier mussten im KKH Stadthagen behandelt werden und waren nicht mehr dienstfähig. Die Polizei war mit etwa 700 Beamten im Einsatz. "Nach den sehr hohen Belastungen für die polizeilichen Einsatzkräfte im August, mit einem persönlich ehr zwiespältigen Gefühl aufgrund der Sitzblockaden vor dem Wincklerbad, bin ich mit der heutigen Einsatzbilanz mehr als zufrieden", so der Einsatzleiter.
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Polizei zufrieden mit Einsatzverlauf
Friedlicher Protest gegen Rechts
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