2011 hatte die kommunale Subventionierung noch 28.000 Euro betragen. 2012 waren es schon 33.900 Euro; in 2013 wurden nach nur sieben Monaten knapp 29.000 Euro erreicht. Dies liege auch an dem zweiten Taxi-Unternehmen, das neuerdings im Raum Rodenberg fährt: "Die Firma ist sehr umtriebig", bemerkte Rathausmitarbeiter Ingo Heuser. Mehr Fahrgäste würden zwangsläufig einen höheren Nachteil für den Etat bedeuten.
Hauptamtsleiter Günter Wehrhahn sieht im steigenden Bedarf ein Zeichen dafür, "dass der öffentliche Nahverkehr verbesserungsbedürftig ist". Allerdings dürften Taxifahrten "in Konkurrenz" zu den Buslinien nicht stattfinden. Dies würde auch beim Landkreis und der Schaumburger Verkehrsgesellschaft sehr kritisch gesehen.
Ratsherr Börries von Hammerstein (CDU) verlangte eine Aufstellung der Fahrten. Der Rat solle selbst prüfen, dass "der ÖPNV nicht ausgehebelt wird". Es gebe gewiss Leute, "die mit dem Taxi nicht das machen, was wir wollten". "Wir haben da schon ein Auge drauf", erwiderte Wehrhahn: Fahrten, die der Landkreis im Detail nicht anerkenne, würden auch nicht bezuschusst. Vorsitzender Rudolf Zerries (Grüne) sah indes baldigen Handlungsbedarf: "Bei weiteren Kostensteigerungen muss die Politik steuernd eingreifen." Davon wollte Uwe Budde (SPD) nichts wissen: "Niemand fährt Taxi aus Jux und Dollerei." Er glaube, dass mittelfristig "eine Sättigung" eintreten werde. Deshalb sollten ein weiteres Jahr die Zahlen beobachtet werden: "Dann können wir immer noch deckeln." In der Sitzung kam der Lauenauer Taxi-Unternehmer Klaus Kühl zu Wort, der seit Anbeginn das "Anrufauto" betrieben hat. "Da gibt es schon Personen, die das ausnutzen", räumte er ein, "aber die überwiegende Zahl sind schon unmittelbar Betroffene". Wenn es zu Einsparungen kommen müsse, riet er zu einer Mindestaltersgrenze, um Fahrten zu Kindergärten oder Schulen zu unterbinden. Auch entfernt gelegene Zielen könnten reduziert oder mit höherer Eigenbeteiligung ausgewiesen werden.
Bislang kann das Anrufauto eine halbe Stunde vor Fahrtbeginn von Montag bis Sonnabend zwischen 7.30 und 19 Uhr (Fahrtende) gebucht werden. Innerhalb der Samtgemeinde kostet die Tour 3,50 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder. Bei auswärtigen Zielen werden 5 Euro (Bad Nenndorf), 10 Euro (Stadthagen, Wunstorf, Bad Münder) und 15 Euro (Hameln) verlangt. Allein eine Fahrt nach Hameln kostet nach Angaben Kühls regulär etwa 50 Euro.