1. Manfred Harmening bezwingt den "Wilden Kaiser" in Tirol

    Bückeburger fügt seiner Laufhistorie "Tour de Tirol" als Highlight zu

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    BÜCKEBURG (pp). Manfred Harmening, langjähriger Marathon- und Ultraläufer des VfL Bückeburg, hat seiner beeindruckenden Laufhistorie ein weiteres persönliches Highlight hinzugefügt. Der 64-jährige startete bei der "Tour de Tirol" im österreichischen Söll am Wilden Kaiser, einem dreitägigen Rennen über 73 Kilometer mit insgesamt 2.400 Höhenmetern.

    "So eine Distanz zu laufen ist für einen gut trainierten Athleten eigentlich kein Problem", schildert Harmening. Die Herausforderung bei der "Tour de Tirol" liegt jedoch in den völlig unterschiedlichen Distanzen, die an den drei Lauftagen zu bewältigen sind. Die 1. Etappe ist ein 10 Kilometer-Lauf mit immerhin 220 Höhenmetern, der abends um 18 Uhr startet. "Dadurch war die Erholungszeit bis zum Start der 2. Etappe am nächsten Tag um 9.30 Uhr relativ kurz", berichtet Harmening. Die zweite Etappe war ein Marathon, der mit 2.200 Höhenmetern den Teilnehmern alles abverlangte. Erschwerend kamen nach etwa zwei Stunden Laufzeit Dauerregen und Nebel hinzu. Auf dieser Etappe erlebte Harmening hautnah, wie sehr sich gute Taten lohnen. Der Bückeburger bemerkte, dass zwei andere Läufer schon etwa 100 Meter in eine falsche Richtung gelaufen waren, folgte ihnen ein kurzes Stück und machte sie auf ihren Irrtum aufmerksam. Keine halbe Stunde später passierte ihm dasselbe Missgeschick. Auch er übersah im dichten Nebel eine Markierung und wurde auf die Strecke zurückgeholt.

    Die letzten 4 Kilometer sollten mit 700 Höhenmetern steil über eine extrem steile Strecke bergauf führen. Da sich das Wetter jedoch zunehmend verschlechterte und bereits zu Verletzungen bei einigen Sportlern geführt hatte, entschloss sich der Veranstalter, für die zweite Hälfte des Läuferfeldes das Rennen bei Kilometer 38 abzubrechen und sie nicht mehr auf den Schlussanstieg zu lassen. Darunter fiel auch Harmening, der nach 38 Kilometern bei 4:36 Stunden lag.

    "Nach so einem kräftezehrenden Wettkampf am nächsten Tag noch die Energie für die 3. Etappe, einen Halbmarathon, aufzubringen dabei noch eine gute Zeit zu laufen, davor hatte ich den größten Respekt", erinnert sich Harmening. Eine zur Abwechslung flache, drei Kilometer lange Runde musste sieben Mal durchlaufen werden. Entgegen der anfänglichen Bedenken hatte er aber keine Probleme, erneut durchzustarten. "Es ist unglaublich, wie leicht mir der Lauf gefallen ist. Ich hatte noch so viel Kraft und bin eine tolle Zeit gelaufen", schwärmt Harmening von Tag drei. Sehr geholfen haben ihm dabei seine Frau Bärbel und Enkeltochter Lynn, die ihn lautstark anfeuerten.

    Unter den 325 gemeldeten Teilnehmern aus 16 Nationen belegte Harmening mit seiner Zeit von 8:12 Stunden Platz 172. Dabei war er der älteste Teilnehmer der Veranstaltung, was diese Leistung umso beachtlicher macht. In seiner Altersklasse belegte er in der Gesamtwertung sowie dem 10-Kilometer-Lauf (49:21 Minuten) und dem Halbmarathon (1:46,07 Stunden) jeweils Rang 2. Im Marathon belegt er Rang 4 in seiner Altersklasse und war damit bester Deutscher. Foto: p

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