Es bleibt heute somit auf rechter Seite bei den angemeldeten Kundgebungen der Partei "Die Rechte" und des rechtsextremen "Gedenkbündnisses", das eine Kundgebung vor dem Winckler-Bad angemeldet hat. "Wir gehen von maximal 150 Teilnehmern aus dem rechtsextremen Bereich aus, tendenziell eher weniger", erklärt Gabriela Mielke, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg. Die Teilnehmerzahl der Gegendemonstrationen schätzte die Polizei gestern auf insgesamt 250, darunter auch 75 bis 100 gewaltbereite Personen. Im Gegensatz zum vergangenen Einsatz beim sogenannten "Trauermarsch" am ersten Augustwoche in Bad Nenndorf, wird die Polizei in etwa "nur" ein Drittel der damaligen Beamten einsetzen. Am 3. August waren bis zu 2000 Polizisten aus Niedersachsen und anderen Bundesländern von Ort im Einsatz. Auf größere Straßensperrungen wird weitestgehend verzichtet, wie Gabriela Mielke erklärt. "Wir werden flexibel und situativ vor Ort reagieren und nicht vorab Straßen sperren müssen und Umleitungen ausweisen." Die Einsatzleitung mit dem Leiter der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg, Frank Kreykenbohm, an der Spitze wird dieses mal auch direkt in der Nenndorfer Polizeiwache eingerichtet. Vor Ort im Einsatz werden zudem auch wieder Konfliktmanager der Polizei sein. Darüber hinaus ist ein Bürgertelefon eingerichtet. Unter 05723/9461222 können sich die Bürger direkt an die Polizei wenden.
Sollte die Teilnehmerzahl der rechtsextremen Kundgebungen heute noch geringer als prognostiziert ausfallen, sei es auch denkbar, dass der Aufmarsch der Rechten kurzerhand von der Straße auf den Fußweg verlegt wird. "Das entscheidet dann der Landkreis als Versammlungsbehörde gemeinsam mit der Einsatzleitung je nach Lage vor Ort", so Polizeisprecherin Gabriela Mielke.
In Bad Nenndorf hat das Bündnis gegen Rechtsextremismus für den heutigen Sonnabend zur friedlichen Gegenwehr gegen die Kundgebungen aufgerufen. Ein ökumenischer Gottesdienst um 10 Uhr in der Evangelischen Kirche St. Godehardi bildet den Auftakt. Im Anschluss findet um 11 Uhr ein "friedlicher Zug der Erinnerung" in der Hauptstraße/Ecke Horster Straße (unterhalb der Kirche) statt. Dieser Zug ist der Auftakt der Projektwoche "9. November".
Vorbei an verschiedenen "Stolpersteinen" in der Stadt geht es zum Jüdischen Mahnmal in der Kurhausstraße. Geplant ist im Anschluss eine Mahnwache am Gebäude der Jüdischen Gemeinde in der Bahnhofstraße und eine weitere Kundgebung vor dem Wincklerbad. Foto: ro