1. Der braune Spuk nimmt noch kein Ende – Neonazis kommen am 2. November wieder

    Bad Nenndorf wehrt sich in einer Themenwoche mit zahlreichen Aktionen gegen Veranstaltung

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    BAD NENNDORF (Ka). Für Samstag, 2. November haben die Neonazis kurzerhand drei Kundgebungen in Bad Nenndorf angemeldet, nachdem sie Anfang August an Bürgerblockaden bei ihrem Marsch zum Wincklerbad gescheitert sind. Ihre Drohung "Wir kommen wieder" setzen sie nun mit drei rechtsextremistischen Organisationen in der Kurstadt in die Tat um.

    Das Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" reagierte prompt auf die angedrohte Veranstaltung und rief ein außerordentliches Plenum ein, um den 150 angemeldeten Teilnehmern, bestehend aus dem Gedenkbündnis, der NPD und der braunen Partei "Die Rechten" erneut den Garaus zumachen. Mit der Anmeldung besetzen die drei Gruppierungen auch drei strategisch wichtige Standorte, wobei ihnen bei der Straßenbenennung Fehler unterlaufen sind. Die benannten und beim Landkreis angemeldeten Knotenpunkte für die geplanten Infostände der Rechten gibt es nicht. Formell ist das nicht korrekt, äußerte sich Bad Nenndorf ist bunt und sieht diese Verfehlung als einen Vorteil der Bürgerwehr, denn sie wissen nun diese Standorte zu besetzen und hoffen auf Ablehnung der Neonazi-Anmeldungen. Es ist ohnehin ein Fehler, dass die Neonazis die Kurstadt aufsuchen, denn Bad Nenndorf wehrt sich jederzeit gegen diese Vorhaben und ruft Parteien auf, sich ebenfalls am 2. November mit Infoständen zu beteiligen. Einig ist sich das Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt", dass die traditionelle und mahnende Veranstaltung im 75. Jahr des Erinnerns an die Reichspogromnacht am 9. November eine Verlängerung erfährt und zu einer Aktionswoche vom 2. bis zum 9 November wächst. In diesem Zusammenhang wird Donnerstag, 7. November, um 18.30 Uhr, in den Phönix Kurlichtspielen der Film "2 oder 3 Dinge, die ich von ihn weiß" im Beisein des Regisseurs Malte Ludin gezeigt. Geplant ist auch wieder die Gedenkveranstaltung anlässlich der Reichspogromnacht 1938, die um 14 Uhr am Gedenkstein in der Kurhausstraße stattfindet. Für die Neonazi-Aufmärsche am 2. November wünscht sich "Bad Nenndorf ist bunt" ein großes Bürgerengagement, wobei auf zu viel Farbe in Anbetracht der Themenwoche verzichtet werden soll, jedoch nicht auf Initiative und die ist im Gange. Bündnissprecher Jürgen Uebel fordert erneut die Politik zum Handeln auf und damit ein Verbot der rechten Demonstrationen in Bad Nenndorf. Die Straftatenliste der Rechtsextremisten ist lang, hinzu kommen die Verstöße, Drohungen, Beleidigungen, Sachbeschädigungen und Gewalttaten, die sie im August diesen Jahres in der Kurstadt ausübten. Die Bürgerwehr gegen Rechts erfährt auch Unterstützung von Radio Flora, die mit Übertragungstechnik aufwartet, wie auch durch engagierte Vereine, Verbände und Institutionen. Hinweis: Die Sperrung der Bahnhofstraße bleibt auch in diesem Zeitraum bestehen. Die Planungen um einen Gottesdienst, Gedenkminuten an den Stolpersteinen, Info-Stände, Gegendemonstration und vieles mehr laufen auf Hochtouren. Das Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" trifft sich zur nächsten Sitzung am Dienstag, 29. Oktober, um 19.15 Uhr, in der Jüdischen Gemeinde, um die weitere Vorgehensweise zu vertiefen.

    Foto: ka

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