Der Weg zum Festplatz, der sich in diesem Jahr erstmals als weiß-blau beflaggte "Stadthäger Wiesn" zeigte, führte von einem Dufterlebnis zum nächsten, vorbei an Lakritzen, Zuckerwatte und frisch gebrannten Mandeln. "Jetzt geht’s ans Eingemachte", versprach eine junge Frau ihrer Begleiterin. Und wie Recht sie hatte, zeigte sogleich die Entscheidung, geradeaus zu gehen oder abzubiegen: Die Fülle der Angebote und Attraktionen machte sie einem nicht wirklich einfach. Während die jüngsten Besucher vergnügt als Polizist, Rennfahrer oder Feuerwehrmann mit Blaulicht ihre Runden im vollbesetzten Karussell drehten, präsentierten sich am Nachmittag die Fahrgeschäfte für die Älteren noch ein wenig leerer. Der Vorteil: kein Anstehen, aber garantierter Spaß. Im "Shaker" flogen einem Haare in alle Richtungen, als es mit Magenkribbeln rasant auf und ab ging. Einen imposanten Eindruck in Gelb-Rot machte die "Katz & Maus"-Achterbahn, die ihre Fahrgäste in Vierer-Wagons hoch hinaus und wieder in die Tiefe schickte.
Noch ein Stückchen näher gen Himmel brachte einen das Nostalgie-Riesenrad mit seinen 20 drehbaren Panoramagondeln, die gemütlichen Fahrspaß in 30 Metern Höhe versprachen. Im Trab eroberten Bronko, Rico, Gwendolin und weitere Artgenossen die Herzen der Mädchen, die beim lustigen Ponyreiten Schlange standen. "Jetzt geht’s los, jetzt geht’s los!", dröhnte es aus dem "Musik-Express", der zu fetzigen Rhythmen immer und immer wieder an einem vorbei sauste. "Ich will die Hände sehen!", forderte die Stimme aus den Lautsprechern, der die Fahrgäste auch sogleich gehorchten. Wenige Meter weiter entführte der "Crazy Halloween"-Wagon seine Gäste auf eine Gruselfahrt. Was einen im Dunklen erwartete, verrieten Nele und Kendra nach ihrem gespenstischen Ausflug. "Als gleich am Anfang ein Typ plötzlich seine Kettensäge auf unsere Schultern legte, war das echt schlimm." Aber in Teamwork, Hand in Hand, hätten die beiden 13-Jährigen den Schreck gut überstanden. Erst das Vergnügen, dann das Andenken daran: Nach jeder Menge Fahrspaß und kulinarischer Freude lud auf dem Rückweg über die Enzer Straße das Händlerangebot ein, noch eine Erinnerung an den diesjährigen Krammarkt zu erwerben. Foto: jl