STADTHAGEN (ag). Schon vor einer Woche, am Freitag, den 11. Oktober, hat Familie Barut zwei weitere Hetzbriefe erhalten. Im Laufe der vergangen Woche kam dann Brief Nummer fünf.
Angefangen hat alles am Montag, den 7. Oktober, als die Inhaber des "Keban Frischmarktes" in der Stadthäger Innenstadt am Morgen zwei handschriftliche Briefe an ihrer Ladentür entdeckten. Von "Vergasen" ist darin die Rede, von "scheiß Türken" und "scheiß Islam". Der zweite Brief folgte nur wenige Tage später auf dem Postweg. Auch dieser Brief enthielt zahlreiche Schmähungen, zumeist in schlechtem Deutsch, mit zahlreichen Rechtschreib- und Grammatikfehlern, aber dennoch mit einer deutlichen Aussage: Der Verfasser hasst Türken und den Islam. In den nächsten Briefen hat der bislang unbekannte Täter seine Hasstiraden fortgesetzt.
Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung. Im Strafgesetzbuch stehen darauf bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe. Als Maßnahme hat die Polizei Stadthagen die Streifentätigkeit rund um das Geschäft erhöht. Die Beamten sehen laut Pressesprecher Axel Bergmann aber keine akute Bedrohung für die Familie. Der Täter beschränkt sich nach wie vor auf das Schreiben von Hetzbriefen. Dieser Hass richtet sich zudem nicht speziell auf Familie Barut, sondern auf türkischestämmige Familien in Deutschland und den Islam im Allgemeinen.
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