1. Die Zahl der Brandstiftungen in Stadthagen summiert sich auf neun

    In der Nacht auf Freitag brennt es in der Teichstraße / Erhöhte Alarmbereitschaft in Stadthagen

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    STADTHAGEN (ag). Es war ein Streifenwagen der Polizei, der am vergangenen Donnerstag, den 17. Oktober um 23.15 Uhr, das Feuer in der Teichstraße bemerkte. Noch auf dem Weg zum Holzverschlag, in dem mehrere Container in Flammen standen, diskutierten die Beamten über den Einsatz des Feuerlöschers im Wagen. In dem Moment ging das Feuer hoch und es entwickelte sich ein Vollbrand. Die Beamten haben keine Chance dagegen anzukommen. Die Feuerwehr übernahm die Löscharbeiten im Wohngebiet. Erstmals kamen auch die Sirenen in Stadthagen wieder zum Einsatz.

    Vier Wochen - neun Brände mit ungeklärter Ursache. So zumindest der Stand bis Redaktionsschluss am Freitag. Nicht nur Polizei und Feuerwehr sind nun in erhöhter Alarmbereitschaft, vorallem die Stadthäger machen sich Sorgen und haben Angst vor weiteren Bränden im Stadtgebiet.

    Am vergangenen Montag, den 14. Oktober gegen 11.40 Uhr, ist die Festscheune der "Jungen Bürger" in der Krebshäger Straße vollständig ausgebrannt. Das war der sechste Brand in einer erneuten Brandsereie in Stadthagen seit dem 16. September. Als Brandursache kommt laut Polizeisprecher Axel Bergmann nur fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung in Frage.

    Weniger als 24 Stunden später, am 15. Oktober um 7.30 Uhr, wurde die Feuerwehr zum nächsten Einsatz gerufen: Eine Scheune in der Lauenhäger Straße stand in Flammen. Weniger als zehn Stunden später brannte dann eine Laube in der Hagenstraße. Auch hier ermittelt die Polizei gegen Brandstiftung.

    Am Donnerstag, den 17. Oktober, wurde die Polizei am späten Nachmittag gegen 17.15 Uhr zu einer Rauchentwicklung in der Teichstraße gerufen.

    Vor Ort hieß es zunächst aufatmen: "Angebranntes Essen, kein Einsatz für die Feuerwehr", heißt es im Protokoll.

    Einige Stunden später ging dann der nächste Einsatz in der Teichstraße ein. Die Polizei meldete den Brand von Containern in einem Holzverschlag um 23.15 Uhr. "Auch hier gehen wir von Brandstiftung aus", erklärte Polizeisprecher Bergmann. Das war demnach Brandstiftung Nummer neun.

    Es sei laut Polizei zu früh diese Brände in Verbindung mit der Brandserie zu setzen, die Stadthagen seit 2012 immer wieder in Atem hielt.

    Dort wurden im Herbst 16 Feuer gelegt. Der mutmaßliche 19-jährige Täter, der daraufhin festgenommen wurde, wurde im vergangenen August in allen Fällen freigesprochen.

    Eine Verbindung zwischen den Feuern ist aber auch nicht ausgeschlossen.

    Zumindest einige der letzten Brände lassen laut Polizeisprecher einen Zusammenhang vermuten.

    Andere weichen hingegen von dem Muster der Vorgehensweise ab. Auch ein technischer Defekt lässt sich in einigen Fällen nicht endgültig ausschließen.

    Aus aktuellem Anlass hat die Polizei Stadthagen eine sechsköpfige Ermittlungsgruppe eingeführt, die sich mit der Aufklärung befasst.

    Auch die Polizeipräsenz in Stadthagen wurde stark erhöht. Für unbestimmte Zeit hat die Polizei Stadthagen Verstärkung von der Bereitschaftspolizei angefordert. Zusätzliche Kräfte verstärken nun den Streifendienst.

    Die Maßnahmen wurden nicht nur für dieses Wochenende ergriffen, wenn in Stadthagen Apfelfest, Krammarkt, Oktoberfest und verkaufsoffener Sonntag zusammenfallen.

    In Stadthagen bestünde momentan generell ein erhöhtes Gefahrenpotential. "Wir sind rund um die Uhr in Rufbereitschaft", so Bergmann.

    Durch schnelle und aktuelle Hinweise sei die Hoffnung groß, den Täter schnell zu fassen.

    Um die Bevölkerung bei Bränden frühzeitig zu warnen, wurde die Feuersirene wieder eingeführt. "Vielleicht schaut auch jemand aus dem Fenster wenn die Sirenen losgehen und beobachtet den Täter auf der Flucht", gibt Bergmann zu bedenken.

    Wer Hinweise auf die Taten oder den Täter geben kann, wird nach wie vor gebeten, sich mit der Polizei Stadthagen unter 05721/40040 in Verbindung zu setzen.

    Foto: ag/Feuerwehr

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