BAD NENNDORF (pd). Die Initiatoren des Bürgerbegehrens "Rettet das Kurhaus" sehen das eindeutige Votum als Verpflichtung, auch in Zukunft das Tun der Räte, insbesondere von CDU und SPD, weiterhin kritisch zu begleiten. Dorit Kosian, Renate Daseking-Henning und André Zimmermann bedanken sich auf diesem Weg bei allen Unterstützern für das entgegengebrachte Vertrauen. "Bei Entscheidungen zu Lasten Nenndorfs und seiner Bürger werden wir auf der Hut sein und gegebenenfalls wieder entsprechend tätig werden", erklären sie in einer Pressemitteilung.
Handlungsbedarf sehen sie dabei unter anderem bei einer weiteren "Verschlankung" der städtischen Immobilien. Denn schließlich dürfe nicht vergessen werden, dass mit dem Schicksal des Kurhauses auch das Schicksal des Rathauses eng verknüpft sein. Erinnert wird an den Punkt 3 des Ratsbeschlusses vom 31. Oktober 2012, der durch den erfolgreichen Bürgerentscheid ja gegenstandslos geworden ist. Darin heißt es, dass die Rodenberger Allee 13, 13 A und die beiden Häuser mit Sozialwohnungen am Deisterweg 4 und 6 zeitgleich durch Veräußerungen einer anderweitigen Nutzung zugeführt werden sollen. Die Bürgerinitiative sieht dies als Aufforderung, den gesamten Komplex an einen Investor zu verkaufen. "Und dann folgt der Abriss", befürchten die Verfasser der Pressemitteilung.
In den vergangenen Jahrzehnten sei das Nenndorfer Zentrum rigoros von erhaltenswerten Gebäuden geräumt worden. "Diese Immobilien gehören aber uns, den Bürgern. Die von uns gewählten Volksvertreter haben sie pflichtschuldigst zu verwalten, zu pflegen und zu erhalten", stellen sie fest. Sie prangern an, dass im Zusammenhang mit der Sanierung der Bahnhofstraße diskutiert wird, gesunde Bäume zu vernichten. Und sie kritisieren die Absicht, auf der Grünfläche mit den wertvollen alten Bäumen neben dem früheren Postgebäude eine Parkfläche entstehen zu lassen.
"Das einzige, was Bad Nenndorf in Zukunft ausreichend anbieten kann, sind wahrscheinlich Parkplätze", stellen sie fest. Nur die Besucher würden wegbleiben und lieber nach Rodenberg, Lauenau oder Bad Eilsen fahren. "In Orte, die Dank intelligenter Lösungen, die die Bürger und Volksvertreter für ihre Heimatorte gemeinsamen gefunden haben, sehens- und liebenswert geblieben oder geworden sind", glauben sie.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens wünschen sich für die Zukunft noch mehr aufmerksame Bürger, die nach Möglichkeit auch regelmäßig die öffentlichen Ratssitzungen besuchen. "Nur dann können wir bei wichtigen Entscheidungen gemeinsam eingreifen und verhindern, dass die Räte von CDU und SPD weiterhin zu Lasten Nenndorfs und seiner Bürger handeln", endet die Erklärung.