1. "Das ist hier kein Ideenwettbewerb"

    Stadtdirektor und Wettbewerbsleiter wehren sich gegen Vorwürfe / Brunnenprojekt mit 170 000 Euro veranschlagt

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    "Wir sprechen hier von einem Realisierungswettbewerb, und eben nicht von einem Ideenwettbewerb", macht Schittek deutlich. Und weil Lechelt gar nicht erst zu dem Kreis der dafür ausgewählten Künstler gehört hat, könne von "Ausbooten" oder "Ausladung" überhaupt keine Rede sein, stellt er weiter heraus. Auch seien weder er noch Stadtdirektor Bernd Reese allein für die Art des Verfahrens verantwortlich, sondern die Politik, sprich der Verwaltungsausschuss.

    Der hatte sich deutlich für ein enges Einladungsverfahren ausgesprochen. "Dabei sucht man sich die Künstler aus, die für einen solchen Wettbewerb in Frage kommen", sagt Schittek.

    Dem Verwaltungsausschuss sind von ihm acht professionelle Künstler vorgeschlagen worden, die aufgrund ihrer Biographie und entsprechender Referenzprojekte für geeignet angesehen werden, die in der Ausschreibung klar formulierte Aufgaben auch tatsächlich lösen zu können. "Die Politik hat sich meinen Vorschlägen angeschlossen", erinnert sich der Leiter der Wettbewerbsleiter weiter. "Wenn es ein offener Wettbewerb hätte sein sollen, hätte sich Herr Lechelt ja beteiligen können", schiebt er nach.

    Mitte September hat es ein so genanntes "Rückfragen-Kolloquium" vor Ort gegeben. Neben den acht Künstlern waren Bürgermeisterin Gudrun Olk, Stadtdirektor Reese, der Stadtplaner Professor Dr. Rainer Hobigk und Schittek an diesem informativen Treffen beteiligt. "Das war sehr gut vorbereitet und fand in einer schönen Atmosphäre statt", erinnert sich Schittek. Überhaupt sei er bis zum heutige Zeitpunkt glücklich über die positive Grundstimmung bei allen Gesprächen, auch seitens der Vertreter aus der Politik. "Bei allen Fraktionen herrscht große Zustimmung über die Art und Weise des Verfahrens", stellt auch der Stadtdirektor heraus. Der Anspruch, den der Künstler Lechelt aus einem Anschreiben von ihm herleitet (wir berichteten) sei mehr als "weit hergeholt" und entbehre jeglicher Grundlage.

    "Wir weisen jegliche Unredlichkeit zurück", so Schittek und Reese. Und der Stadtdirektor erklärt nochmals ausdrücklich, es sei nie seine Absicht gewesen, den Künstler Lechelt zu verschaukeln. Das Schreiben, in dem er Lechelt auffordert, sich doch an einem Ideenwettbewerb für den Brunnen auf dem Zentralen Platz zu beteiligen (wir berichteten), sei von ihm verfasst worden, bevor sich der Verwaltungsaussausschuss und der Wettbewerbsleiter Schittek für ein enges Einladungsverfahren ausgesprochen hätten. Dies müsse Lechelt jetzt so akzeptieren.

    170 000 Euro darf das Brunnenobjekt kosten. Am 2. Dezember 2013 ist Abgabeschluss für die Entwürfe der acht Künstler. Fünf ausgewiesene Experten werden dann als "Fachpreisrichter" die anonym präsentierten Arbeiten bewerten. Dazu kommt das Votum der "Sachpreisrichter". Dieses Gremium besteht aus Bürgermeisterin Olk, Stadtdirektor Reese, der 1. stellvertretenden Bürgermeisterin Marlies Matthias und den beiden Ratsmitgliedern Lutz Oltrogge und Frank Steen. Die Bevölkerung soll vor einer Entscheidung die Möglichkeit haben, die Wettbewerbsbeiträge in Form von Modellen in Augenschein zu nehmen.

    Im Herbst 2014, so die bisherige Planungsabsicht, soll das Brunnenobjekt dann den Zentralen Platz im Herzen von Bad Nenndorf zieren.

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