1. Jetzt geht es auch den "Freiläufern" ans Leder

    "Singvögel" finden streunende Katzen so gar nicht witzig

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    RINTELN (ste). Mit 19 Ja-, elf Gegenstimmen und einer Enthaltung stimmte der Stadtrat jetzt einer Verordnung zur Kastrationspflicht für freilaufende Katzen zu; eine durchaus humorvolle Diskussion führte am Ende zu diesem Entschluss. Eingeleitet wurde diese von Michael Pavel (SPD), der 57 Jahre lang der Meinung war: "Katzen gehören nicht in den Rat!"

    Jetzt musste er dies jedoch korrigieren. Er hatte feststellen müssen, dass viele Katzen in Freiheit in erbärmlichen Umständen leben und sich engagiert fortpflanzen. Eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen könnte hier die Zahl der Streuner reduzieren.

    Unterstützung für seine Ansicht erhielt er bei Heinrich Sasse (WGS). Die Notwendigkeit einer solchen Verordnung, so Sasse, werde definiert über den Blickwinkel auf das Problem. Wenn er seinen Blick über die hauseigene Terasse und das angrenzende 4000-Quadratmeter-Grundstück "Am Thie" streifen ließe, entdecke er ein reines Katzenparadies: "Da habe ich das Tierheim Bückeburg alarmiert und die haben zum Glück geholfen!" Singvögel, so Sasse, fänden nämlich die lauernden Katzen unterhalb der Bäume so überhaupt nicht witzig. Ursula Helmhold (Grüne) war da anderer Meinung. Getreu dem alten Grundsatz "Wo es keine Notwendigkeit für ein Gesetz gibt, muss auch keins her" sah sie ein eklatantes Problem in der Überwachung einer solchen Verordnung.

    Polizei, Veterinäramt und Ordnungsamt hätten zudem kein Problem mit freilaufenden Katzen gesehen. Tierverantwortungsfähige Menschen würden ihre "Freiläufer" schon heute kastrieren und chippen. Am Ende setzten sich die Befürworter durch. Auch Gerlinde Göldner-Dorka sah, dass das Tierheim aus allen Nähten platzt und allein 9.000 Euro für Kastrationen ausgeben muss. Für den Verfasser dieser Zeilen war die Kastration der hauseigenen Freiläufer-Katze im Garfield-Maß ein echtes "Muss".

    Wenn nachts der Kater ums Haus schleicht und herzerweichend jault, können wir uns relaxt im Bett umdrehen und wissen: "Allen Populationswünschen haben wir einen medizinischen Riegel vorgeschoben; viel Spaß!"Foto: ste

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