LANDKREIS (mh). Im JBF-Centrum hat am Mittwoch, dem 25. September, die Abschlussveranstaltung der "Aktionstage gegen Gewalt" stattgefunden. Bereits zum neunten Mal setzt der Stadthäger Präventionsrat Wir+ mit seinen Aktionstagen nicht nur auf die Aufklärung von Schülern, sondern in großem Maße auf das Vermitteln von eigenen Stärken, auf Teamwork und die Schulung des sozialen Miteinanders.
Für die rund 60 Schüler aus sechs Stadthäger Schulen waren sechs Workshops vorbereitet. An zwei Tagen hatten die Schüler der Jahrgänge 4 bis 6 Zeit, sich gemeinsam klassen- und schulübergreifend mit dem Thema Gewalt auseinanderzusetzen, sich auszuprobieren und gemeinsam als Team zu agieren. Zudem gab es für die Lehrer vor Ort einen Extra-Workshop.
Bei der Abschlusspräsentation gaben die sechs Gruppen dann am Mittwoch einen Einblick, woran sie in der kurzen Zeit gearbeitet hatten. Den Beginn machte der Workshop "Vorhang auf – das Theater beginnt?". Hierbei hatten die Schüler mit kleinen Theaterstücken zu den Themen Toleranz und Abbau von Vorurteilen beschäftigt. Auf der Grundlage eines Kinderbuches sollte zudem ein eigenes Theaterstück entwickelt werden. Einen kurzen Einblick gaben die Teilnehmer dem Publikum live in der Mehrzweckhalle des JBF-Centrums. "Kooperative Abenteuer" war der Workshop nur für Jungen. Hierbei ging es um das spielerische Entdecken der eigenen Stärken und Potenziale. Dafür gingen die zehn Schüler raus in die Natur, unter die Erde und hoch hinaus, wie Workshop-Leiter Andree Schinke berichtete, während im Hintergrund die Schüler an Seilen hoch unter das Dach der Halle kletterten. Wie man mit Vertrauen, Mut und Zusammenhalt gemeinsam Aufgaben meistert, zeigte der Workshop nur für Mädchen im Anschluss in einem Spiel, bei dem die Teilnehmer gemeinsam agieren mussten. In diesem Workshop wurde im Anschluss an die Aufgaben reflektiert: Was war gut, was könnte besser sein. "Loben", "Nur eine redet" oder "Vertrauen" waren hilfreiche Ansätze auf dem Weg zum gemeinsamen Team. "Schuld geben", "Durcheinander" oder "Vertrauensbruch" war den Schülerinnen bei der Teamarbeit hinderlich.
Stark wie ein Bär, laut wie ein Löwe – der Workshop "Ich - du - wir...was machen wir hier" gab den Schülern Gelegenheit in andere Rolle zu schlüpfen, sich auszuprobieren und festzustellen, das ein starkes "Ich" und ein starkes "Du" gemeinsam ein saustarkes "Wir" werden kann. Verwandlungsfähigkeit und Spontanität zeigte die Gruppe dann auch bei der Präsentation. Kreativ ging es auch beim Workshop "Kunst kommt von Können" zu. Hier konnten die Teilnehmer ihre Fähigkeiten und Kompetenzen herausarbeiten. Diese Fähigkeiten sollten dann im Verlauf des Workshops kreativ umgesetzt werden. Unter dem Motto "Reporter unterwegs" konnten die Schüler in die Rolle von Reportern schlüpfen und mit Hilfe von Medienexperten selbst unter anderem Interviews und Bilder fertigen und per Internet veröffentlichen.
Neben dem Kennenlernen und der Arbeit in den Workshops gab es für die Schüler am ersten Abend ein gemeinsames Essen und ein Spiel zum Abschluss. Am zweiten Abend stand ein großes Lagerfeuer mit Stockbrot auf dem Programm. "Es hat Spaß gemacht zu sehen, wie zehn Mädchen, die sich vorher nicht kannten nach und nach zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen", lautete das Fazit von Elenore Feldmann, die den Mädchen-Workshop leitete. Gemeinsam für ein gewaltfreies Miteinander – die Schüler haben Wege dafür kennengelernt und aufgezeigt. Foto: mh