LAUENAU (al). Der hannoversche Kinderzirkus "Giovanni" hat zum vierten Mal im Lauenauer Sägewerk das Publikum in seinen Bann gezogen. Selbst lebensältere Besucher konnten sich für die Darbietungen der rund 50 Mädchen und Jungen begeistern. Nur im Hintergrund agieren Erwachsene – in der Regie oder bei der Bühnenarbeit.
Die Truppe einer evangelischen Kirchengemeinde, die schon internationale Erfolge feiern konnte und in jetzt 29 Jahren von mehreren Nachwuchsgenerationen belebt worden ist, widmet sich in seinen Programmen stets einem "roten Faden", den sie mit Musik, Tanz, Artistik und Jonglage ausfüllt. Diesmal ging es um zwei Schwestern in hundert Jahren Zirkusgeschichte, eingebunden in weltpolitische Ereignisse. Dabei wurden selbst Krieg und deutsche Teilung nicht ausgespart.
Das erschloss sich dem jüngsten Publikum zwar nicht; dafür aber lachte es herzhaft über ein tänzelndes "Zebra" oder eine tollpatschige "Ente" mit großen Schwimmflossen. Atemberaubend waren die kunstturnerischen Fertigkeiten am Vertikaltuch hoch unter dem Hallendach oder Balanceakte am Trapez. Am Boden zeigte ein Jongleur Standfestigkeit auf bis zu vier Bänkchen, die übereinander auf einer dicken Rolle wippten. Und eine Reminiszenz an die fünfziger Jahre gab es durch eine Gruppe quirliger Mädchen mit Hula-Hoop-Reifen.
Natürlich ergänzten Popcorn und Cola in der Pause das Zirkuserlebnis in der komplett ausverkauften Veranstaltungshalle. Angesichts der großen Nachfrage soll es übrigens Kindertränen gegeben haben, weil Karten schon sehr frühzeitig vergriffen waren. Trotzdem wird es schon aus terminlichen Gründen keine zweite Giovanni-Aufführung geben können. "Unser Tipp: Tickets frühzeitig erwerben", rät der Sprecher der "Kulturinitiative" der "Lauenauer Runde", Thorsten Kruckenberg, für den dann fünften Auftritt im nächsten Jahr. Wieder wird "Giovanni" im Frühherbst nach Lauenau kommen.