1. Keilhaue und Süntelbuche

    Neues Zechenhaus am "Feggendorfer Stolln" eingeweiht / Haus bietet Platz für die Arbeitsgruppe und Besucher

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    FEGGENDORF (al). Genau zehn Jahre nach dem Start, den früheren "Feggendorfer Stolln" als Industriedenkmal für Besucher zu öffnen, hat die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Florian Garbe ein großes Ziel erreicht: Ein neues Zechenhaus konnte seiner Bestimmung übergeben werden. Einer Feierstunde mit geladenen Gästen folgte ein Bergfest, bei der die Bevölkerung Gelegenheit bekam, die neue Heimatstatt für Helfer und Besucher in Augenschein zu nehmen.

    Der Weg zu einem Ersatz für das vor rund 60 Jahren nach Ende der Kohleförderung abgerissene alte Gebäude war lang. Mehr als ein Jahr zogen sich die Genehmigungsverfahren für das ungewöhnliche Projekt mitten im Wald hin. Es dauerte rund ein weiteres Jahr, bis nach langem Winter und viel Eigenleistung der Bergleute das Haus entstehen konnte. Es dient künftig als Werkstatt und Aufenthaltsraum. Besucher können sich in der Waschkaue umkleiden und sich in der Lampenstube ausrüsten. Auch Toiletten stehen zur Verfügung.

    Lauenaus Bürgermeister Heinz Laufmöller bezeichnete das Zechenhaus als einen neuen "Mittelpunkt im Deister" und bezifferte die Kosten des Projekts auf 140.000 Euro. Rund 49.000 Euro seien aus Leader-Mitteln der Europäischen Union geflossen; 10.000 Euro kamen vom Landkreis Schaumburg. Die gleiche Summe brachte die Arbeitsgruppe durch Eigenleistungen auf. Den Rest finanzierte der Flecken Lauenau.

    Revierförster Ralph Weidner, der eine Süntelbuche zur Erinnerung an den Einweihungstag übergab, sah das Gebäude auch als "Anerkennung für die großartigen Leistungen, die hier erbracht worden sind". In gleicher Weise äußerte sich der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Bergmannsvereine am Deister, Hans Winter.

    Jürgen Schröder vom Lauenauer Heimatverein erinnerte an bescheidene Mühen in den achtziger Jahren, wenigstens den historischen Stolleneingang zu erhalten: "Auf die von uns geschafften fünf Meter waren wir schon mächtig stolz." Heute ist die schon 1831 erschlossene Grube wieder auf weit über hundert Metern begehbar.

    Garbe konnte für das überwiegend mit alten bergmännischen Gegenständen eingerichtete Haus noch weitere historische Exponate entgegen nehmen, darunter Hammer und Keilhaue mit der Betriebsnummer des Stollens aus dem Besitz des Feggendorfers Fritz Schaper.

    Friedrich Wehrhahn überraschte mit einem Namensschild für das Zechenhaus. Den fleißigsten Helfern Helmut Bauer und Herbert Neumann dankte Garbe mit einem Berghäckel. Das Hoheitssymbol für Aufsichtspersonen besteht aus einem Holzstock mit angefügtem Schmuckbeil. Foto: al

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